GetränkeKaterstimmung bei Frankreichs Spirituosenherstellern
ra
13.6.2024 - 14:45
Frankreichs Hersteller von Cognac, Likören und anderen Spirituosen sind in Sorge, denn der Absatz sinkt. Schuld ist nicht bloss die Inflation, sondern auch ein anderer Trend.
ra
13.06.2024, 14:45
SDA
In Katerstimmung sind Frankreichs Spirituosenhersteller wegen eines rückläufigen Alkoholkonsums und angesichts sparsamer Konsumenten. Das dritte Jahr in Folge ging der Inlandsabsatz zurück, teilte der Verband französischer Spirituosenhersteller (FFS) am Donnerstag in Paris mit.
Das Verkaufsvolumen im Handel schrumpfte 2023 im Vorjahresvergleich um 4,3 Prozent auf 251 Millionen Liter und sank in den ersten Monaten dieses Jahres weiter um 5 Prozent. Seit 2020 betrug der Rückgang des Verkaufsvolumens 9,6 Prozent.
Auch in der Gastronomie ging der Konsum von Spirituosen 2023 um 2 Prozent im Volumen zurück, nachdem er nach der Corona-Pandemie und der Wiedereröffnung von Gaststätten und Restaurants zunächst wieder zugelegt hatte. Die Konsumenten versuchten wegen der steigenden Preise, ihre Ausgaben zu begrenzen und gingen seltener aus, erklärte der Verband. Dabei gibt es aber zwei Ausnahmen: Spritzgetränke, die sehr im Trend sind, legten um 17,2 Prozent zu und Holunderlikör sogar um 39 Prozent.
Alkoholkonsum in Frankreich sinkt seit Langem. Neben der Inflation macht der Branche auch ein langfristig sinkender Alkoholkonsum zu schaffen. Denn das Klischee vom Franzosen, die stets ein Glas Wein oder einen Aperitif in Griffweite hat, trifft schon lange nicht mehr zu. Wie der Verband mitteilte, sei der Alkoholkonsum in den vergangenen 60 Jahren um 60 Prozent zurückgegangen. Und während im Jahr 2000 noch 21,5 Prozent der Menschen angaben, täglich Alkohol zu trinken, waren dies 2021 nur noch 8 Prozent.
Kopfschmerzen bereitet der Spirituosenindustrie auch der Export, der 2023 um 13,2 Prozent im Volumen und 12,2 Prozent im Handelswert schrumpfte. Überdurchschnittlich ging der Export von Cognac (-21,1%), Wodka (-21,6%) und Likören (-17,2%) zurück. Zu den Folgen der Inflation in den Exportländern kämen drohende Handelskonflikte mit den USA und China, klagte der Verband.
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