Lindt & Sprüngli ist von der Coronakrise mitten im Ostergeschäft getroffen worden. In der Folge ist der Umsatz in der ersten Jahreshälfte auf vergleichbarer Basis um 8,1 Prozent eingebrochen. Auch die Profitabilität hat gelitten.
Insgesamt setzte Lindt von Januar bis Juni 1,53 Milliarden Franken um, 12,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Organisch entspricht das einem Rückgang von 8,1 Prozent, wie der Premiumschokoladenhersteller am Dienstag mitteilte.
Vor allem die Einschränkungen im Detailhandel durch die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie und die damit verbundene Schliessung der eigenen rund 500 Shops in der Ostersaison belasteten das Geschäft. Überdies seien auch das Reisedetailhandelsgeschäft sowie der Bereich Gastronomie und Geschäftskunden von Umsatzeinbussen getroffen worden, schrieb Lindt.
An den verkauften Osterhasen, Lindorkugeln und Pralinés verdiente Lindt auf operativer Ebene noch 1,1 Prozent. Damit sackte der Betriebsgewinn um rund 86 Prozent auf 17,1 Millionen Franken ab. Unter dem Strich blieben 19,7 Millionen Franken nach 88,1 Millionen im Vorjahr.
Die Erwartungen der Analysten hat Lindt im Schnitt im Grossen und Ganzen getroffen, allerdings lagen vor allem EBIT und die entsprechende Marge etwas tiefer. Allerdings lagen auch die Schätzungen aufgrund der Unsicherheiten rund um die Coronakrise zum Teil weit auseinander. Einige Analysten hatten sogar mit einem Betriebsverlust gerechnet.
Die erste Jahreshälfte fällt bei Lindt saisonal schwächer aus als die zweite: Nur gerade mal ein Fünftel des Betriebsgewinns wird dann erwirtschaftet. Denn die Kosten sind fast gleich hoch wie in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit, der Umsatz aber deutlich geringer.
In der zweiten Jahreshälfte soll sich das Geschäft denn auch erholen: Im Gesamtjahr erwartet Lindt noch einen organischen Umsatzrückgang in der Höhe von 5 bis 7 Prozent und eine operative Gewinnmarge von rund 10 Prozent. Dieser Ausblick sei mit mehr Unsicherheit behaftet als in der Vergangenheit, schrieb Lindt. Die wichtigsten Annahmen gingen davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft auf Vorjahresniveau abschliesse.
Unverändert bleibt der mittelfristige Ausblick: Der erfolgsverwöhnte Premiumschokoladenhersteller strebt jährlich einen Umsatzzuwachs von 5 bis 7 Prozent und einen Ausbau der EBIT-Marge um 20 bis 40 Basispunkte an. 2021 soll der Zuwachs beim Umsatz dank eines Aufholeffekts darüber liegen. Die Marge soll sich in den Jahren 2022/23 auf rund 15 Prozent erholen.
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