Coronavirus – DeutschlandLufthansa verhandelt über Staatsbeteiligung
SDA
3.4.2020 - 12:32
Der Lufthansa-Konzern verhandelt offenbar über eine Beteiligung des deutschen Staates. (Archivbild)
Source:KEYSTONE/dpa Pool/Arne Dedert
Die Verhandlungen zu einer möglichen Beteiligung des deutschen Staats an der Lufthansa kommen voran. Das Unternehmen ist wegen der massiven Flugabsagen in Folge der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten.
Nach Fortschritten in den Gesprächen solle nun zügig entschieden werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen.
Die Swiss-Muttergesellschaft bestätigte Verhandlungen über verschiedene Beteiligungsformen des Staates. Man sei im engen Austausch zu allen Regierungen im Heimatmarkt und anderen Stellen wie der staatlichen KfW-Bank, um die Liquidität zu sichern, sagte ein Sprecher in Frankfurt.
Lufthansa betreibt Airlines in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien. Dort wird öffentlich über eine Renationalisierung der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines nachgedacht. Der dickste Brocken im Portfolio ist die deutsche Kerngesellschaft Lufthansa, die für knapp die Hälfte des Konzernumsatzes steht. Zu Einzelheiten wollte sich der Lufthansa-Sprecher nicht äussern.
Keine Verstaatlichung
Eine Mehrheitsbeteiligung des Staates hatte Vorstandschef Carsten Spohr im Interview mit dem «Spiegel» ausgeschlossen: «Eine Verstaatlichung hat die Bundesregierung ja schon öffentlich verneint.» Es komme bei einer Staatshilfe darauf an, die unternehmerische Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit zu behalten.
Wegen der Pandemie bietet der Lufthansa-Konzern derzeit nur noch rund 5 Prozent seiner sonstigen Verkehrsleistung an. Dieser Rumpfflugplan ist inzwischen wegen der anhaltenden Flugbeschränkungen bis in den Mai verlängert worden. Dazu kommen noch Charterflüge im Auftrag der Regierungen und Reiseveranstalter zur Rückholung von Touristen. Der Konzern hatte angekündigt, rund zwei Drittel seiner weltweit Beschäftigten in die Kurzarbeit schicken zu wollen. Das sind 87 000 Menschen. 2019 hatte der Konzern weltweit rund 135 000 Männer und Frauen beschäftigt.
Das Management versucht seit Krisenbeginn, das Geld des Konzerns zusammenzuhalten und die Fixkosten zu senken. Rund 700 der 760 Flugzeuge in der Konzernflotte stehen am Boden. Neben der massiven Kurzarbeit in allen Betriebsteilen wurden die Dividende gestrichen und die Managergehälter gekürzt.
Starke Bilanz
Die erst seit 1997 vollständig privatisierte Lufthansa verfügte laut Spohr bei Bilanzvorlage am 19. März einschliesslich einer neuen KfW-Kreditlinie über liquide Mittel von 5,1 Milliarden Euro. Zudem könne die Lufthansa Flugzeuge im Wert von 10 Milliarden Euro als Sicherheit bei Banken einbringen. «Unsere Bilanz ist stärker, die Eigentumsquote ist höher als bei fast allen unserer Wettbewerber», sagte Spohr. Man werde im Zweifel länger durchhalten als andere.
Die Corona-Krise trifft die gesamte Luftverkehrs- und Reisewirtschaft hart. Der Flugverkehr ist weltweit fast zum Erliegen gekommen, Airlines wie Flughäfen suchen weltweit nach staatlichen Hilfen und entlassen massenhaft Personal.
Bundestag und Bundesrat hatten einen Stabilisierungsfonds beschlossen, der im Notfall auch eine vorübergehende Beteiligung des Staates an strategisch wichtigen Unternehmen vorsieht.
Tesla liefert erste Cybertrucks aus: Hält Musks Protz-Mobil nun wirklich einem Steinwurf stand?
Mit einer Live-Show feiert Tesla die Auslieferung der ersten Cybertrucks. Der futuristische Strom-Pick-up wird einiges teurer. Und ob die Scheiben dem Steinwurf beim zweiten Versuch standhalten, siehst du im Video.
01.12.2023
Benkos Signa-Holding muss sich über Insolvenz sanieren
Die Immobilien- und Einzelhandels-Holding Signa des österreichischen Investors René Benko ist zahlungsunfähig. Am Mittwoch beantragte sie ein Insolvenzverfahren in am Wiener Handelsgericht.
29.11.2023
Boxkampf mit gefesselten Händen – Habeck fordert Reform der Schuldenbremse
In seiner Parteitagsrede hat der Wirtschaftsminister eine Modernisierung des Schuldenbremse gefordert. Nur so könne Deutschland sich behaupten, sagte Habeck.
24.11.2023
Tesla liefert erste Cybertrucks aus: Hält Musks Protz-Mobil nun wirklich einem Steinwurf stand?
Benkos Signa-Holding muss sich über Insolvenz sanieren
Boxkampf mit gefesselten Händen – Habeck fordert Reform der Schuldenbremse