LuftverkehrLufthansa will nach Streikbeginn Schlichtung
SDA
7.11.2019 - 13:00
Im Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern ist die Lufthansa nun doch zu einer Schlichtung bereit. Nach monatelanger Pause erklärte Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag, dass man nun auch wieder das Gespräch mit der Kabinengewerkschaft Ufo suche.
Ufo stimmte dem Vorschlag zu. Der am Donnerstag begonnene 48-stündige Streik bei der Lufthansa soll aber wie geplant fortgesetzt werden. Rund 1300 Flüge wurden insgesamt abgesagt.
Ufo-Sprecher Nicoley Baublies sagte am Donnerstag auf dem Münchner Flughafen, der Konzernvorstand habe Ufo «schriftlich mitgeteilt», dass er an diesem Wochenende in konkrete Verhandlungen eintreten wolle über Lösungswege. «Wenn's nicht klappt, müssen wir am Montag verkünden, dass es weitere Streiks gibt», fügte er hinzu. Anders als geplant werde Ufo nun aber erst einmal keine Tochterunternehmen zum Streik aufrufen «und auch bei der Lufthansa keine Ausweitung und keine Verlängerungen machen».
Lufthansa-Chef Spohr sagte, Ziel sei es, die von Ufo angebotene Schlichtung zu vereinbaren. Bislang hatte der Konzern Gespräche mit dem Argument abgelehnt, dass der Ufo-Vorstand nicht vertretungsberechtigt sei. Vorangegangen war am Mittwochabend ein Gespräch mit den konkurrierenden Gewerkschaften Verdi und der neuen «Cabin Union», an dem Ufo nicht teilnahm. Lufthansa will mit allen drei Gruppen sprechen, die letztlich darum rangeln, wer für die rund 21 000 Flugbegleiter der Kerngesellschaft Lufthansa Tarifverträge abschliessen kann.
Der Konzern strich für Donnerstag bei seiner Hauptmarke Lufthansa rund 700 der weltweit 1100 geplanten Flüge, sodass an den Drehkreuzen München und Frankfurt viele Maschinen am Boden bleiben und auch ein Grossteil der Überseeflüge ausfallen müssen. An Flughäfen im In- und Ausland wurden Verbindungen nach Frankfurt und München abgesagt.
Zusammen mit 600 geplanten Stornierungen am Freitag sind der Airline zufolge rund 180 000 Passagiere betroffen. Den Kunden wurden Umbuchungen auf andere Gesellschaften und Tage sowie im innerdeutschen Verkehr auf die Bahn angeboten. Dort war am Morgen sowohl in Hessen als auch bundesweit die Verkehrslage normal, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.
Auch in den Terminals der Flughäfen Frankfurt und München blieb es ruhig. Es habe keine langen Warteschlangen an den Schaltern gegeben, berichteten Sprecher. «Wir gehen davon aus, dass sich die Passagiere im Vorhinein informiert haben», sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport.
Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo fordert für die rund 21 000 Lufthansa-Flugbegleiter höhere Spesen und Zulagen sowie den besseren Zugang für Saisonkräfte in reguläre Anstellungsverhältnisse. Für die vier anderen Flugbetriebe wurden jeweils separate Forderungen aufgestellt und Urabstimmungen abgehalten.
In dem gesamten Konflikt geht es aber hauptsächlich um die vom Konzern aufgeworfene Frage, ob Ufo überhaupt noch Tarifverträge für das Kabinenpersonal durchsetzen kann.
Die Lufthansa war am Mittwoch in zwei Gerichtsinstanzen mit dem Versuch gescheitert, den Streik noch mit juristischen Mitteln zu stoppen. Sowohl das Arbeitsgericht Frankfurt als auch das hessische Landesarbeitsgericht lehnten eine Einstweilige Verfügung gegen den Ufo-Streik ab.
Nach Einschätzung der Richter sind die Tarifverträge korrekt gekündigt worden, der Streikbeschluss sei gültig. Angriffe der Lufthansa-Anwälte gegen die kurzfristig geänderte Arbeitskampfordnung der Gewerkschaft lehnten sie ebenfalls ab. Hier handele es sich um interne Regelungen der Ufo ohne Aussenwirkung.
Die Lufthansa will derweil trotz des Streiks und des Preiskampfes im Europaverkehr keine weiteren Abstriche bei ihrem Gewinnziel machen. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll in diesem Jahr wie geplant 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro erreichen, teilte die Airline am Donnerstag mit. Spohr hatte das vorherige Gewinnziel im Juni gekappt.
Im wichtigen Sommerquartal stieg der Umsatz der Lufthansa im Jahresvergleich um zwei Prozent auf knapp 10,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 1,15 Milliarden Euro sogar vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor, da sich Geschäfte zur Preisabsicherung positiv auf das Ergebnis auswirkten.
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