Helikopterflüge Mountain Wilderness protestiert gegen Heli-Biking-Pläne im Wallis

SDA

18.12.2017 - 17:09

Dieser Teilnehmer des "Swiss Mountain Bike Marathon Grand Raid" von Verbier nach Grimentz war im Sommer 2016 die Berge im Wallis noch selbst hochgefahren und nicht hochgeflogen, wie die rund 2000 anderen Sportler auch. (Archiv)
Dieser Teilnehmer des "Swiss Mountain Bike Marathon Grand Raid" von Verbier nach Grimentz war im Sommer 2016 die Berge im Wallis noch selbst hochgefahren und nicht hochgeflogen, wie die rund 2000 anderen Sportler auch. (Archiv)
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Ab nächsten Sommer können Downhill-Begeisterte bequem im Helikopter im Wallis einige Gipfel ansteuern. Ein neuer Anbieter von Bike-Aktivitäten bietet zum Unmut von Mountain Wilderness zusammen mit einer Helikopterfirma erstmals in der Schweiz Heli-Biking an.

Damit erreicht die in Italien, Rumänien, Neuseeland, Nord- und Südamerika verbreitete und umstrittene Risikosportart die Schweiz. Die Umweltorganisation Mountain Wilderness Schweiz warnt am Montag in einer Mitteilung vor den Folgen für die Alpenwelt, deren Bewohner und die Konflikte, die sich am neuen Tourismusangebot entzünden werden.

Biker gegen Wanderer

Beim Heli-Biking würden "Mountainbikes und ihre Fahrer auf Berggipfel geflogen, um danach auf Bergwanderwegen mit ihren Bikes ins Tal zu brettern", kritisiert die Organisation. Dabei seien bereits heute viele Wandernde kritisch gegenüber dem Bikesport eingestellt. Etabliere sich das Heli-Biking, werde die Ablehnung zunehmen. Ferner kritisierte Mountain Wilderness den Lärm sowie den CO2-Ausstoss der Helikopter.

In der Schweiz gibt es 40 Gebirgslandeplätze, davon 19 im Wallis. Weder den Internetseiten der beiden Anbieter noch deren Medienmitteilung zum Heli-Biking war zu entnehmen, welche Landeplätze angeflogen werden sollen.

Mountain Wilderness mobilisiert seit Jahren gegen die Gebirgslandeplätze. Nach Angaben von Geschäftsleiterin Katharina Conradin wurden diese im vergangenen Jahr rund 28'000 Mal angeflogen. Rund 25'000 Passagiere wurden auf die Gipfel transportiert. Die Tendenz sei seit Jahren steigend; die Zunahme bei den Passagieren habe vor allem mit den Tourismusangeboten zu tun.

Schweiz Tourismus für Heliskiing

Die Organisation kritisierte deswegen in ihrer Mitteilung auch Schweiz Tourismus scharf: Die "öffentlich-rechtliche Körperschaft, welche im Auftrag des Bundes die Schweiz als Tourismusdestination vermarktet" fördere derzeit den Helitourismus noch, heisst es in der Mitteilung.

"Aktuell wirbt die Organisation mit ihrer Kampagne 'Upgrade your Winter' nämlich fürs Heliskiing." Schweiz Tourismus schaffe so "zusätzliche Akzeptanz für den Helikopter als Transportmittel für 'sportliche' Aktivitäten", kritisiert Mountain Wilderness. Werde Heli-Biking im Sommer zum neuen Trendsport, würden die Flugbewegungen in den Alpen noch zunehmen.

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