Schlecht für AuslandseinkäufeNeue Inflationsdaten – Franken fällt auf Jahrestief, Dollar hebt ab
lru
13.2.2024
In der Schweiz ist die Inflation überraschend stark gesunken, in den USA (wie erwartet) leicht angestiegen. Die Folge: Der Franken taucht, der Dollar hebt ab. Das werden Schweizer*innen bei Transaktionen im Ausland spüren.
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13.02.2024, 18:30
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Nach der Bekanntgabe überraschend tiefer Inflationsdaten in der Schweiz hat der Franken gegenüber dem US-Dollar und dem Euro deutlich nachgegeben.
Die Schweizer Landeswährung notiert so tief wie seit Mitte Dezember nicht mehr.
Am Nachmittag befeuerten neue Daten aus den USA die Tendenz.
Höhere Inflationsdaten haben die Hoffnungen auf Zinssenkungen getrübt und den US-Dollar auf einen Höhenflug geschickt.
Schweizer*innen werden das bei Einkäufen oder Ferien im Ausland spüren.
Um 15 Uhr kostete ein US-Dollar über 88,6 Rappen. Das ist ein Kurssprung von über 1,2 Prozent im Vergleich zum Vortag.
Der Euro verteuerte sich gegenüber dem Franken auf 95 Rappen von zuvor gut 94,3 Rappen. Umgekehrt notierte der Schweizer Franken gegenüber vielen Fremdwährungen auf einem neuen Jahrestiefstand.
Good News für die Schweiz, Bad News in den USA
Der Shift im Devisenmarkt ist eine Folge der neuen Inflationsdaten, die in der Schweiz und den USA heute veröffentlicht wurden.
Am Morgen wurde bekannt, dass die Konsumentenpreise in der Schweiz im Januar gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent gestiegen sind.
Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer deutlich höheren Teuerungsrate zwischen 1,5 und 2,2 Prozent gerechnet.
«Der starke Rückgang der Gesamtinflation in der Schweiz im Januar bedeutet, dass die Inflationsrate die SNB-Prognose für das erste Quartal von 1,8 Prozent mit Sicherheit unterschreiten wird», heisst es in einem Kommentar. Das wiederum schürt die Erwartung, dass die SNB als erste Zentralbank der G10-Staaten die Zinsen senken könnte.
Inflation in den USA höher als erwartet
Eine Zinssenkung hätte zur Folge, dass sich die Zinsdifferenz zwischen der Schweiz und anderen Währungsräumen, allen voran der Eurozone und den USA, ausweiten würde. Das Prinzip ist simpel: Sinken die Zinsen in der Schweiz, wird der Franken billiger.
Diese Dynamik erhält umso mehr Aufschwung, wenn andere Länder ihre Zinsen anheben. Genau das scheint in den USA der Fall zu sein, nachdem die neuen CPI-Daten heute einen leichten Anstieg der Inflation zeigten.
Dieser war von Experten zwar erwartet worden, dennoch mindern sich durch die neuen Daten die Chancen auf zumindest zeitnahe Zinssenkungen.
Das sind schlechte Neuigkeiten für die Aktienmärkte in den USA – und für Schweizer*innen, die in nächster Zeit im Ausland einkaufen und/oder Ferien machen wollen.
Denn durch den starken Dollar respektive Euro sind Auslandsschnäppchen heute deutlich teuer geworden – und sie dürften in absehbarer Zeit auch nicht so schnell wieder auf das frühere, rekordtiefe Niveau absinken.