Twitter-Häkchen auf Eis Musk will Fake-Accounts verhindern

SDA

22.11.2022 - 08:09

Elon Musk hat kürzlich den Online-Dienst Twitter übernommen.
Elon Musk hat kürzlich den Online-Dienst Twitter übernommen.
Susan Walsh/AP/dpa

Twitter-Chef Elon Musk will den Kauf des begehrten Verifikations-Häkchens erst wieder ermöglichen, wenn die Fälschung von Accounts «mit hoher Wahrscheinlichkeit» vermieden werden kann. 

Keystone-SDA

Ausserdem würden Twitter-Profile von Organisationen und Einzelpersonen künftig voraussichtlich Häkchen in verschiedenen Farben bekommen, kündigte Musk in der Nacht zu Dienstag per Tweet an. Nähere Details nannte er nicht.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Die daraufhin am 9. November neu geschaffene Funktion zum Häkchen-Kauf per Abo-Zahlung wurde nach dem gehäuften Auftreten gefälschter Prominenten- und Marken-Accounts schnell wieder ausgesetzt.

Häkchen soll künftig acht Dollar kosten

Musk kündigte danach an, sie bis Ende vergangener Woche wieder einzuführen – was nicht geschah. Dann liess er wissen, das Abo solle erst am 29. November wieder verfügbar sein.

Jahrelang wurden die Häkchen Politikern und anderen Prominenten sowie Unternehmen und Organisationen nach einer Prüfung durch Twitter gewährt. Nach dem neuen Modell soll das Häkchen jeder bekommen, der acht Dollar im Monat bezahlt.

Eine Identitätsprüfung gibt es nicht. Da die Häkchen genau gleich aussehen, wird erst nach Anklicken des Symbols klar, ob man es mit einem tatsächlich verifizierten Account oder mit einem neuen, gekauften Häkchen zu tun hat.

Werbekuunden halten sich zurück

Einige Nutzer legten mit den gekauften Häkchen glaubwürdig wirkende Fake-Accounts an – etwa für Basketball-Star LeBron James, die Spielefirma Nintendo und Ex-US-Präsident Donald Trump.

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Twitter steckt zwei Wochen nach der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk in schweren Turbulenzen. Die Vergabe von Verifikationshäkchen an Abo-Kunden hatte ein Chaos ausgelöst. Musk selber schliesst eine Insolvenz von Twitter nicht aus.

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Der Pharmakonzern Eli Lilly sah sich zu einer Entschuldigung bei Twitter-Nutzern gezwungen, die ein Fake-Account glauben gemacht hatte, Insulin werde künftig kostenlos vertrieben. Ein angeblich verifizierter Fake-Account des Fruchthändlers Chiquita verkündete, die brasilianische Regierung gestürzt zu haben. Nach wenigen Tagen schaltete Twitter die Funktion schliesslich wieder ab.

Seit der Übernahme durch Musk macht Twitter unter anderem die Zurückhaltung grosser Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Firmen-Erlöse aus.