GeldpolitikÖkonom Joachim Nagel wird neuer Bundesbank-Präsident
cg
20.12.2021 - 11:28
Joachim Nagel soll neuer Präsident der Bundesbank werden. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner schlugen den 55-Jährigen für die Nachfolge von Jens Weidmann vor, wie Lindner am Montag auf Twitter bekanntgab.
Keystone-SDA, cg
20.12.2021, 11:28
SDA
Zuvor hatten das «Handelsblatt» und der «Spiegel» über die Personalie berichtet. Die Besetzung muss vom Kabinett noch endgültig beschlossen werden.
Weidmann hatte im Oktober angekündigt, dass er nach mehr als zehn Jahren im Amt zum 31. Dezember aus persönlichen Gründen zurücktritt. Nagel, der SPD-Mitglied ist, sass bereits von 2010 bis 2016 im Vorstand der Bundesbank, ging danach zur Förderbank KfW und arbeitet zurzeit bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die auch als Zentralbank der Zentralbanken bekannt ist. Er studierte Volkswirtschaft in seiner Geburtsstadt Karlsruhe und promovierte an der dortigen Universität.
Nagel steht für Kontinuität
Lindner betonte, angesichts von Inflationsrisiken wachse derzeit die Bedeutung einer stabilitätsorientierten Geldpolitik. Nagel sei «eine erfahrene Persönlichkeit, die die Kontinuität der Bundesbank sichert». Das Kabinett tagt am Mittwoch das letzte Mal vor Weihnachten. Ob die Personalie dann auf der Tagesordnung stehen wird, war zunächst offen.
Weidmanns zweite achtjährige Amtszeit wäre regulär noch bis Ende April 2027 gelaufen. Der Ökonom hatte im Mai 2011 im Alter von 43 Jahren als jüngster Bundesbank-Chef den Posten in Frankfurt übernommen. Weidmann folgte auf Axel Weber, der im Streit über die Anti-Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hingeworfen hatte.
Auch Weidmann, ehemals Wirtschaftsberater der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, äusserte sich immer wieder kritisch zur seit Jahren ultralockeren Geldpolitik der EZB. Vor allem milliardenschwere Anleihenkäufe sah er mit Skepsis und warnte, die Notenbank dürfe die Regierungen nicht vom billigen Zentralbankgeld abhängig machen.
Angesichts der steigenden Teuerung mahnte Weidmann, Europas Währungshüter sollten das Risiko einer zu hohen Inflation nicht ignorieren und nicht zu lange an ihrem sehr expansiven Kurs festhalten. Durchsetzen konnte sich Weidmann mit seiner Haltung oft nicht. Denn im EZB-Rat haben die Anhänger einer eher lockeren Geldpolitik die Mehrheit.
Der Bundesbank-Präsident ist an den Entscheidungen des obersten Entscheidungsgremiums der Zentralbank zwar beteiligt, hat aber wie die Vertreter der anderen 18 Euroländer nur eine Stimme – auch wenn Deutschland Europas grösste Volkswirtschaft ist.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde