EnergieÖlpreis schwächelt derzeit wegen China und Überangebot
lb
20.9.2024 - 10:09
Rohöl ist zuletzt deutlich günstiger geworden. Ein Grund dafür ist die schwächelnde chinesische Wirtschaft. Langfristig dürfte aber auch die künstliche Intelligenz auf den Preis drücken.
20.09.2024, 10:09
SDA
Ein Fass Rohöl der Sorte Brent Crude (159 Liter) kostete bis vor wenigen Tagen keine 70 Dollar mehr. Letztmals war das «schwarze Gold» Anfang Mai 2023 so günstig gewesen.
Zuletzt ging es mit dem Preis zwar etwas aufwärts. Gleichwohl errechnet sich seit Mitte dieses Jahres noch immer ein Minus von gut 10 Prozent. Laut Rohstoffstrategen ist dieser Preiszerfall auf Angebots- als auch Nachfrageängsten zurückzuführen.
Seit dem letzten Wochenende sitzt dem Ölpreis vor allem die Angst vor einer Nachfrageschwäche im Nacken. Auslöser dafür waren die neusten Statistiken für China.
Die dortigen Ölverarbeitungsbetriebe haben im August 12,6 Millionen Fass Öl raffiniert. Das sind 10 Prozent weniger als noch im Juli und es entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang um 17,5 Prozent. Letztmals wurde im August 2022 eine so geringe Menge verarbeitet. Für den Rohstoffstrategen Warren Patterson von der niederländischen Grossbank ING ist dieser Rückgang ein Zeichen dafür, dass China künftig weniger Rohöl nachfragen könnte.
Produzenten überschwemmen Markt mit Öl
Für die Rohstoffstrategen der niederländischen Bank ABN Amro um Chefdenker Moutaz Altaghlibi lässt sich die Ölpreisschwäche auch mit der momentanen Angebotssituation erklären. Zuletzt hätten gerade Förderländer ausserhalb des von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbunds Opec+ ihre Produktion erhöht und den Markt mit Rohöl überschwemmt. Altaghlibi spielt damit insbesondere auf die USA, gleichzeitig aber auch auf Guyana sowie Brasilien an.
Parallel dazu werden die der Opec+ angeschlossenen Förderländer ab Oktober damit beginnen, ihre freiwilligen Produktionskürzungen auslaufen zu lassen. Die Experten von ABN Amro rechnen allerdings erst ab Dezember mit einem spürbaren Einfluss auf die Angebotsentwicklung und sehen die Fördermenge der Opec+-Länder ab dann um 180'000 Fass pro Tag zunehmen.
Darauf abgestützt überarbeiten sie ihre Ölpreisprognosen unter negativen Vorzeichen. Für das vierte Quartal dieses Jahres erwarten sie neuerdings einen durchschnittlichen Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent Crude von 73 Dollar nach zuvor 85 Dollar. Im Laufe des kommenden Jahres dürfte der Ölpreis dann kontinuierlich wieder auf 80 Dollar je Fass steigen.
Eine weitere Erklärung für die Ölpreisschwäche hat Julius Bär-Rohstoffexperte Nobert Rücker. Er berichtet von Marktspekulationen, wonach Libyen die Förderung früher als gedacht wieder hochfahren und damit zusätzlich zum Angebotsüberhang beitragen könnte. Auch Rücker passt seine Drei- und Zwölf-Monats-Prognosen um jeweils 2,50 Dollar nach unten an und rechnet neuerdings mit einem Rohölpreis von 75 respektive 70 Dollar je Fass.
Revolution dank künstlicher Intelligenz?
Hinzu kommt ein ganz neuer Faktor: die künstliche Intelligenz (KI). Wie die US-Bank Goldman Sachs vorrechnet, drückt auch diese längerfristig auf den Ölpreis. Rohstoffstratege Callum Bruce und seine beiden Mitautoren gehen in einer Studie davon aus, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz die Kosten für die Erkundung neuer Ölvorkommen um bis zu 30 Prozent senken könnte.
Das würde die Förderkosten um durchschnittlich 5 Dollar je Fass reduzieren. Ausserdem versprechen sich die Experten Fortschritte bei der Ausschöpfung bestehender Ölvorkommen.
Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite: Bruce und seinen Mitautoren zufolge dürfte mit der künstlichen Intelligenz ein höherer Energieverbrauch einhergehen. Diesen beziffern sie längerfristig mit 2 Dollar je Fass. Unter dem Strich wäre die Gesamtbilanz damit immer noch negativ für die Ölpreisentwicklung.
Ein sinkender Rohölpreis ist allerdings per se noch kein Grund zur Freude für Schweizer Autofahrer. Den Benzinpreis beeinflussen noch weitere Faktoren wie etwa die Frachtpreise für den Transport auf dem Rhein – die allerdings auch wieder zu einem Teil vom Rohölpreis abhängen – oder die Entwicklung des US-Dollars.
Massiver Abbau: Streicht VW bis zu 30.000 Stellen?
Hamburg/Wolfsburg, 19.09.24: Volkswagen steckt in einer tiefen Krise und will mittelfristig kräftig sparen. Laut einem Bricht des Manager-Magazins könnte es bis zu 30.000 Stellen in Deutschland treffen.
Ein Konzernsprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
VW hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Autobauer hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt.
Werksschliessungen und betriebsbedingte Entlassungen stehen zur Debatte. Am 25. September starten die Verhandlungen mit der IG Metall.
23.09.2024
Mit Kamera-Auslöser: Neue iPhones vorgestellt
Cupertino, 09.09.24: So sieht es aus, das neue iPhone 16.
Neu ist vor allem dieser Knopf, den man bisher eher von Fotoapparaten kennt: einen Auslöser für die Kamera.
Das neue Bedienelement soll zum einen die Aufnahme von Fotos und Videos erleichtern – und zugleich den Nutzern einen schnelleren Weg bieten, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz mehr über ihre Umgebung zu erfahren.
Im Inneren gibt es neue Chips und mehr Arbeitsspeicher. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass neue Funktionen mit Künstlicher Intelligenz auf den Geräten flüssig laufen.
Der Startpreis des Standard-Modells des iPhone 16 bleibt unverändert bei 949 Euro.
09.09.2024
VW-Sparkurs: Werksschliessungen und Entlassungen möglich
Wolfsburg, 02.09.2024: Volkswagen schliesst im Rahmen des Sparprogramms bei der Kernmarke VW Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger aus.
Wie das Unternehmen nach einer Führungskräftetagung mitteilt, kündigt es zudem die bisher geltende Beschäftigungssicherung auf, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschloss.
Aus Sicht des Vorstands müssen die Marken innerhalb der Volkswagen AG umfassend restrukturiert werden, heisst es.
Auch Werkschliessungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten könnten in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden.
Zudem reiche der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen nicht mehr aus, um die angepeilten Einsparziele zu erreichen.
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