MaschinenindustrieOerlikon leidet unter Coronakrise
SDA
5.5.2020 - 08:25
Der Industriekonzern Oerlikon hat im ersten Quartal 2020 unter der Coronakrise gelitten: Auftragseingang und Umsatz zeigten deutlich nach unten, und der Betriebsgewinn knickte um 40 Prozent ein.
Im Segment «Manmade Fibers» machte sich der Shutdown in China bemerkbar, der Bereich Oberflächen spürte den Beginn des Lockdown in Europa und anderen Teilen der Welt.
Der Umsatz ging in der Berichtsperiode insgesamt um 15 Prozent auf 529 Millionen Franken zurück, wie Oerlikon am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang lag rund 30 Prozent tiefer auf 477 Millionen. Der Auftragsbestand per Ende März lag bei 545 Millionen und war damit verglichen mit 652 Millionen vor Jahresfrist ebenfalls klar geringer.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA ging um 38 Prozent auf 58 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge verringerte sich auf 11,0 Prozent von 15,0 Prozent im Vorjahr. Der EBIT brach um 86 Prozent auf noch 6 Millionen ein.
Unterschiede in den Divisionen
Die beiden Segmente des Konzerns schnitten unterschiedlich ab. Das Geschäft mit Oberflächenlösungen, Surface Solutions, ging beim Auftragseingang (-14% auf 333 Mio Fr.) als auch beim Umsatz (-12% auf 325 Mio Fr.) deutlich zurück. Die Schwäche im Sektor Automobil sei durch die Corona-Krise noch verstärkt worden und der Shutdown in China habe in der Lieferkette zu Unterbrüchen geführt. Auch die Flugzeugindustrie sei mit einem noch nie dagewesenem Stillstand konfrontiert.
Demgegenüber zeigte sich der Auftragseingang bei Manmade Fibers mit -51 Prozent auf 144 Millionen Franken noch deutlicher betroffen. Auch der Umsatz war hier mit -19 Prozent auf 205 Millionen stärker rückläufig. Als Grund werden hier Verzögerungen bei chinesischen Kunden und eine geringere Nachfrage nach Ausrüstung und Ersatzteilen in Nordamerika und Europa genannt. Die Produktion in China stand Ende Januar und Februar still.
Jahresausblick zurückgezogen
Der Ausblick für das laufende Jahr wird angesichts der Coronakrise und der Schwäche in Schlüsselmärkten wie Automobil, Industrie und Luftfahrt sowie der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung zurückgezogen.
Man habe Massnahmen ergriffen, um die Mitarbeitenden zu schützen und die Geschäftskontinuität zu wahren. Oerlikon verfüge über eine solide Kapitalstruktur, starke Liquidität und eine nettoschuldenfreie Bilanz, wird weiter betont. Ein Massnahmenplan zur Sicherung der Liquidität und zur Senkung der Kosten in allen Geschäftsbereichen sei in Umsetzung. Das Mittelfristziel einer EBITDA-Marge von 16 bis 18 Prozent werde weiter angestrebt.
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