Die Postfinance hat 2019 nach dem schwachen Vorjahr wieder etwas mehr verdient. Die Verbesserung der Gewinnzahlen war allerdings laut Angaben der Post vor allem auf Preisanpassungen bei den Finanzdienstleistungen und auf Marktwertschwankungen zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich im vergangenen Jahr laut den Angaben der Muttergesellschaft vom Donnerstag um neun Prozent auf 240 Millionen Franken. Die Margen blieben auch weiterhin unter Druck und das Zinsergebnis werde sich weiter verschlechtern, warnte Postfinance-Chef Hansruedi Köng gleichzeitig. «Der Rückgang dürfte sich aber etwas verlangsamen.»
Die Erträge entwickelten sich 2019 rückläufig: Insgesamt sank der Betriebsertrag um 44 Millionen Franken auf 1,66 Milliarden Franken. Dabei litt die Post-Tochter unter der anhaltenden Tiefzinssituation. So habe der Zinsertrag gegenüber dem Vorjahr um 164 Millionen Franken abgenommen.
Keine Strafgebühren für Kleinsparer
Die Postfinance könne die negativen Marktzinsen nicht mehr selbst tragen und gebe sie deshalb verstärkt an die Kunden weiter, wird Köng zitiert. Er gehe aktuell allerdings nicht davon aus, dass bei der Postfinance dereinst auch Kleinsparer eine Guthabengebühr bezahlen müssen. «Allerdings weiss niemand, wie die Welt in zwei, drei Jahren aussieht.»
Erneut fordert die Postfinance eine Aufhebung des Kreditverbots. Klar sei eines, sagte Köng: Sollte sich das Parlament gegen die Aufhebung des Kreditverbots aussprechen, sei auch eine Teilprivatisierung vom Tisch. «Denn an einer Bank, die keine Kredite vergeben darf, wird sich niemand beteiligen.»
Die Muttergesellschaft Post hat für 2019 derweil einen Konzerngewinn von 255 Millionen Franken bekannt geben, 149 Millionen Franken weniger als 2018. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 450 Millionen Franken um elf Prozent tiefer als im Vorjahr.
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