Zürich
Raiffeisen-Chef Patrik Gisel schliesst einen Verkauf der Privatbank von Notenstein La Roche absolut aus. Die Philosophie von Raiffeisen bestehe darin, Leaderin im Banking für alle Schweizer Kunden werden zu wollen, unabhängig von deren Vermögenslage, sagt Gisel.
Dafür brauche Raiffeisen ein eigenes Private-Banking-Angebot. Mit der Entwicklung von Notenstein La Roche zeigt sich Gisel allerdings nicht zufrieden. "Die Bank ist noch nicht da, wo sie hin sollte", sagte Gisel in einem Interview im "Tages-Anzeiger".
Allerdings realtiviert er: Die 20 Milliarden Franken Kundengelder, bei denen Notenstein La Roche seit längerem verharre, täuschten das Gesamtbild. Von den Geldern seien 50 Prozent neue Kundengelder, die man seit der Gründung der Bank hinzugewinnen konnte. Das Problem bestehe darin, dass man viele Gelder früherer Wegelin-Kunden verloren habe.
Mit weiteren Investitionen in den Vertrieb, dem Anwerben neuer Berater und ganzer Teams und Kooperationsvereinbarungen zwischen Notenstein La Roche und den einzelnen Raiffeisen-Banken soll nun aber das Wachstum angetrieben werden. Auch Zukäufe von weiteren passenden Banken oder Kundenportfolios schliesst Gisel nicht aus.
Den am Donnerstag kommunizierten Chefwechsel will Gisel dagegen nicht als Misstrauensvotum gegen Adrian Künzi verstanden wissen, der Notenstein seit der Gründung führte. Nach erfolgreichem Abschluss des Wechsel auf eine neue IT-Plattform und des Transformationsprogramms habe man gemeinsam mit Künzi befunden, dass es ein guter Moment sei, um die Führung zu erneuern.
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