Axpo-Präsident Thomas Sieber Rettungsschirm für Axpo «ist keine Parallele zur Credit Suisse»

sda

30.3.2023 - 05:39

Thomas Sieber, Verwaltungsratspräsident des Energieunternehmens Axpo, sieht in den Milliardenkrediten des Bundes von letztem Herbst keinen Anlass zum Strategiewechsel. (Archivbild)
Thomas Sieber, Verwaltungsratspräsident des Energieunternehmens Axpo, sieht in den Milliardenkrediten des Bundes von letztem Herbst keinen Anlass zum Strategiewechsel. (Archivbild)
KEYSTONE

Der Präsident des Energieunternehmens Axpo, Thomas Sieber, hat sich gegen einen Vergleich mit der Grossbank Credit Suisse gewehrt. Beim Rettungsschirm von vier Milliarden Franken ist es um vorübergehende Liquiditätsengpässe gegangen, wie er sagte.

Keystone-SDA, sda

Das Geld fliesse zurück, sobald die Axpo den Strom liefere, sagte Sieber im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag. Ähnlich sei einzig, dass der Bund in beiden Fällen sehr schnell gehandelt habe.

Im Herbst letzten Jahres hatte das Parlament der Axpo bis zu vier Milliarden Franken garantiert – im äussersten finanziellen Notfall. Von der Kreditlinie des Bundes hätte das Unternehmen noch keinen Franken angerührt, sagte Sieber. Die staatliche Kreditlinie bedeute auch ein Boni-Verbot für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat. Zudem gibt es keine Dividenden.

Vor wenigen Tagen stellte eine externe Untersuchung «keine wesentlichen Mängel» bei der Geschäftsführung des Unternehmens fest. Verbesserungspotential gebe es aber. Der Bericht empfahl etwa, bestehende Risikokennzahlen zu ergänzen. Zur Situation im letzten Herbst sagte Sieber im aktuellen Interview: «Das war ein schwarzer Schwan, also ein Ereignis, das nicht vorhersehbar war.» Einen Strategiewechsel sieht das Unternehmen nicht vor.

Über den Berg sind die Axpo und die Energiebranche laut Sieber noch nicht. «Der nächste Winter wird möglicherweise noch schwieriger als der vergangene», sagte er. Die Politik habe die Rahmenbedingungen verbessert. Nun brauche es unter anderem eine Anschlusslösung an die zeitlich und mengenmässig begrenzte Solar- und Windoffensive des Parlaments.