Vorwurf der Patentverletzung Roche zieht Novartis in den USA vor Gericht

Zwei Schweizer Pharma-Riesen geraten in den USA aneinander: Roche-Tochter Genentech reicht Klage gegen Novartis-Tochter Sandoz ein. Der Vorwurf: eine Patentverletzung bei einem Lungenmedikament.

Roche und Novartis liefern sich in den USA einen juristischen Streit. Dies geht aus der am Montag eingereichten Anklageschrift hervor, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt. 

Die Roche-Tochter Genentech hat vor dem Bezirksgericht in New Jersey Klage gegen die Novartis-Tochter Sandoz wegen mutmasslicher Patentverletzung beim Lungenmedikament Esbriet eingereicht. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Reuters über den Fall berichtet.

Roche-Tochter fordert Schadenersatz

Genentech beklagt, dass Sandoz den Verkauf eines Generikums von Esbriet Mitte Mai 2022 gestartet habe, obwohl Sandoz keine Lizenz beantragt habe. Damit sei das Patent von Genentech verletzt worden. Die Verdrängung von Esbriet durch Generika habe der Roche-Tochter erheblichen finanziellen Schaden zugefügt, hiess es. Esbriet habe 2021 alleine in den USA einen Umsatz von über 740 Millionen Dollar erzielt.

Genentech fordert nun Schadenersatz. Die Höhe solle in dem Prozess bestimmt werden, hiess es weiter. Der Schadenersatz solle entgangene Gewinne und/oder eine angemessene Lizenzgebühr enthalten. Auch die Prozesskosten sollen von Sandoz übernommen werden.

Ein Sandoz-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Unternehmen werde sich gegen die Klage zur Wehr setzen und sei «weiterhin stolz» darauf, den US-Patienten ein Generikum von Esbriet anbieten zu können.