Bauindustrie Schweizer Baugewerbe stagniert im ersten Semester

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28.8.2024 - 10:11

Baugewerbe stagniert im ersten Halbjahr - Tiefbau läuft besser als Hochbau (Symbolbild)
Baugewerbe stagniert im ersten Halbjahr - Tiefbau läuft besser als Hochbau (Symbolbild)
Keystone

Die Schweizer Baufirmen haben im ersten Semester 2024 umsatzmässig stagniert. Der verbesserte Tiefbau hat dabei den nachlassenden Hochbau in etwa ausgeglichen.

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Insgesamt haben die Baumeister einen Umsatz von 11,0 Milliarden Franken erwirtschaftet und damit gleich viel wie in der Vorjahresperiode, wie der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mitteilte. Der Hochbau sank insgesamt um 3,3 Prozent auf 5,9 Milliarden, der Tiefbau stieg um 3,9 Prozent auf 5,1 Milliarden.

Nach wie vor nicht auf Touren kommt der Wohnungsbau. Der Sektor, der rund einen Drittel des gesamten Bauvolumens ausmacht, verzeichnete im Halbjahr einen Umsatzrückgang um gut 3 Prozent. Noch schlechter konnte sich der Wirtschaftsbau, also der Bau von Büros- oder Gewerbeflächen, der schleppenden Baukonjunktur entziehen. Hier lag das Minus bei 6 Prozent.

Das Bevölkerungswachstum stützt die Bauwirtschaft dennoch. Sowohl im öffentlichen Tiefbau (+3%) als auch im öffentlichen Hochbau (+1%) legten die Umsätze zu. Und auch der private Tiefbau (+5%) war reger als noch im Vorjahr.

Der Baumeisterverband sieht einen Aufholbedarf bei den öffentlichen Bauten. Der Infrastrukturbau muss die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung an Schienen, Strassen, Spitälern, Schulen und weiteren öffentlichen Bauten decken.

Diskrepanz zwischen Wohnungsangebot und -nachfrage

Mit Blick auf den Wohnungsbau macht der Verband einen unverändert breiten Graben zwischen Angebot und Nachfrage aus. Dabei hat sich der Wohnungsbau im zweiten Quartal gegenüber dem ersten noch verlangsamt. Hauptgründe dafür seien die zahlreichen Einsprachen und schlecht umgesetzte Raumgestaltungspläne.

So gingen die Umsätze im Wohnungsbau allein im zweiten Quartal um 10 Prozent zurück und die neuen Aufträge um 7 Prozent. Der SBV rechnet für das Gesamtjahr mit insgesamt 40'000 neu gebauten Wohnungen, dies bei einem Bedarf von mindestens 50'000. Die Leerstände seien dabei je nach Gemeinde noch einmal zurückgegangen oder würden auf sehr tiefem Niveau verharren.

Immerhin seien die Baugesuche für neue Wohnungen im ersten Semester «nach langer Durststrecke» wieder gestiegen. Dies dürfte sich indes frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 in einer höheren Bautätigkeit niederschlagen. Weiterhin sei zudem die Bewilligungsquote «ausserordentlich tief».

Für das Gesamtjahr prognostiziert der SBV einen Rückgang der Bautätigkeit von insgesamt 1,6 Prozent auf ein Volumen von rund 23 Milliarden Franken.