Coronavirus – Schweiz Schweizer Reisebranche holt mit EDA-Hilfe Touristen zurück

SDA

24.3.2020 - 05:31

Für Dieter Zümpel, Chef von DER Touristik Suisse, sind die vom EDA organisierten Rückflüge für im Ausland gestrandete Touristen aus der Schweiz wichtig. (Themenbild)
Für Dieter Zümpel, Chef von DER Touristik Suisse, sind die vom EDA organisierten Rückflüge für im Ausland gestrandete Touristen aus der Schweiz wichtig. (Themenbild)
Source: KEYSTONE/AP/Martin Mejia

Das reguläre Flugangebot nimmt rapid ab, aber rund 17'000 Touristen sitzen irgendwo im Ausland fest, einige an abgelegenen Orten. Daher setzt die Schweizer Reisebranche auf die Sonderflüge des Aussendepartements.

Dieter Zümpel, Chef von DER Touristik Suisse, ist froh um die vom Aussendepartement (EDA) geplanten Sonderflüge. So könnten wegen des Coronavirus im Ausland festsitzende Schweizer Reisende in ihre Heimat zurückkehren. Für fast alle Kundinnen und Kunden von DER Touristik Suisse im Ausland zeichne sich eine Lösung ab, sagte Zümpel in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

Täglicher Austausch mit EDA

Die Reiseveranstalter unter dem Dach des Schweizer Reiseverbandes seien in ständigem Kontakt, so Zümpel. Ziel sei, dass «Bemühungen für Kunden im Ausland möglichst koordiniert und erfolgreich verlaufen». Auch mit dem EDA stehe die Branche in täglichem Austausch.

In Einzelfällen können laut Zümpel Reisende aus der Schweiz nicht kurzfristig nach Hause zurückkehren. Beispielsweise sei dies der Fall, wenn Kreuzfahrtschiffe nicht anlegen dürften oder wenn Behörden vor Ort Quarantäne-Massnahmen angeordnet hätten.

«Das ist unangenehm, aber nach meinem Verständnis noch kein menschliches Schicksal», sagte Zümpel auf eine entsprechende Frage. Den betroffenen Kunden würde von den Behörden und der Reisebranche die bestmögliche Unterstützung angeboten.

Forderung nach Staatsgarantie

Auch wenn die Kunden zwar für die Kosten für ausserordentliche Rückreisen selbst aufkommen müssten, leiste die Branche aus finanzieller Sicht «Enormes», so Zümpel weiter. Die Reisebüros erledigten die anspruchsvolle und aufwendige Organisation von alternativen Rückreisen «praktisch ohne Entschädigung».

Hinzu kämen Rückerstattungen für abgesagte Pauschalreisen. Zümpel appellierte an die Fluggesellschaften, diese finanzielle Belastung mitzutragen. Vom Bund fordere die Reisebranche, dass nicht mehr durchführbare Reisen mit Gutscheinen mit Staatsgarantie kompensiert werden könnten, «zur Sicherheit unserer Kunden».

Das Aussendepartement EDA startete Anfang Woche die grösste Rückholaktion aller Zeiten. Rund 17'000 Reisende aus der Schweiz sind nämlich nach wie vor im Ausland blockiert. Laut EDA-Krisenmanager Hans-Peter Lenz sind vor allem jene problematisch, die in abgelegenen Gebieten ausserhalb der Hauptstädte festsitzen.

Flugzeuge unterwegs

Bereits am Sonntag startete ein Flugzeug nach San José in Costa Rica. Am Montagabend war ein Airbus A-340 der Edelweiss Richtung Bogotà unterwegs. Für Dienstag ist ein Flug nach Lima in Peru geplant.

Insgesamt 750 Personen sollen so zurückgeholt werden. Innerhalb der nächsten beiden Wochen sollen sämtliche Kontinente angeflogen werden. Zudem werde der Rhythmus der Flüge erhöht. Seines Wissens leiste der Bund für ausserordentliche Flüge eine Vorfinanzierung, nehme aber danach eine Weiterverrechnung an die Kunden vor, sagte Zümpel.

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