Presseschau Schweizer Waffengeschäfte, ein Staatssekretatiat für Europa und neue Arbeitszeitmodelle in den Sonntagszeitungen

SDA

24.12.2017 - 06:16

Die Grossbank UBS muss analog zur Credit Suisse einen Milliardenabschreiber aufgrund der US-Steuerreform vornehmen. (Archivbild)
Die Grossbank UBS muss analog zur Credit Suisse einen Milliardenabschreiber aufgrund der US-Steuerreform vornehmen. (Archivbild)
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Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsZeitung":

Die Grossbank UBS wird laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" eine Abschreibung von 2,8 Milliarden Franken tätigen. Dies geschehe aufgrund der verabschiedeten Steuerreform in den USA. Die Wertberichtigung werde im vierten Quartal vorgenommen, bestätigte zudem ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Der Jahresgewinn dürfte damit schmelzen. Mit der Senkung der Unternehmensgewinnsteuern in den USA von 35 auf 21 Prozent verlieren Steuergutschriften an Wert. Diese kamen durch Verluste in der Vergangenheit zustande. Am späten Freitagabend hatte bereits die Grossbank Credit Suisse bekanntgegeben, dass sie wegen der US-Steuerreform im vierten Quartal einen Abschreiber von 2,3 Milliarden Franken auf ihre Steuerguthaben tätigen werde.

"SonntagsBlick":

Der ehemalige Chef von Raiffeisen Pierin Vincenz räumt in einem Interview mit dem "SonntagsBlick" zur Finma-Untersuchung gegen ihn aufgrund möglicher Interessenkonflikte ein, Fehler gemacht zu haben. Es sei durchaus möglich, dass einmal etwas im Grenzbereich war, sagte der Manager zu der Zeitung. Auch bezüglich Kontrollmechanismen bei Raiffeisen äusserte Vincenz gewisse Selbstkritik: Es habe innerhalb der Organisation immer kontrollierende Mechanismen gegeben - auch wenn diese früher vielleicht nicht so streng wie heute gewesen seien. Seinen Rücktritt als Verwaltungsratspräsident bei der Helvetia-Versicherung erklärte Vincenz in dem Interview damit, dass das mittlerweile fallengelassene Finma-Verfahren hätte viel länger dauern können und dies hätte die Helvetia belastet.

"SonntagsZeitung":

Eine Firma aus Basel soll laut der "SonntagsZeitung" in illegale Waffengeschäfte verwickelt sein. Die Zeitung beruft sich dabei auf den Bericht "Weapons of the Islamic State". In diesem taucht die Tradewell AG aus Basel auf. Konkret sei es um den Verkauf von fünf Millionen Patronen von Serbien an irakische Sicherheitskräfte gegangen. Den Deal soll unter anderem die Tradewell AG eingefädelt haben. Der Fall sei doppelt problematisch: Einerseits landeten Teile der Munition in den Händen des IS. Andererseits bräuchte es laut Kriegsmaterialgesetz für "den Handel mit Kriegsmaterial" und "die Vermittlung von Kriegsmaterial" zwingend eine Bewilligung des Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Eine solche hatte die Tradewell AG aber nicht, wie ein Seco-Sprecher der Zeitung bestätigte. Er kündigte zudem an, dass das Seco den Sachverhalt bei der Bundesanwaltschaft anzeigen werde.

"SonntagsBlick":

Der neue EDA-Vorsteher Ignazio Cassis weibelt laut einer Meldung des "SonntagsBlick" in der Regierung für die Schaffung eines Staatssekretariats für Europa. Bundespräsidentin Doris Leuthard bestätigte der Zeitung, dass Cassis dem Bundesrat entsprechende Ideen informell vorgestellt habe. Chef der neuen Behörde soll Roberto Balzaretti werden. Der ehemalige Schweizer Vertreter in Brüssel betreibe hinter den Kulissen kräftig Lobbyarbeit für das neue Staatssekretariat.

"NZZ am Sonntag":

Immer mehr Menschen arbeiten laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" ausserhalb der regulären Bürozeiten - also spät am Abend, in der Nacht oder etwa an Sonntagen. Die Zahl der Erwerbstätigen, die normalerweise oder zumindest manchmal zwischen 19 Uhr und Mitternacht tätig sind, stieg gemäss dem Bundesamt für Statistik von 2010 bis 2016 um 12 Prozent auf über 1,8 Millionen Personen. Dies entspreche einem Anteil von 41 Prozent der rund 4,4 Millionen Erwerbstätigen der Schweiz. Auch in der Nacht packten immer mehr Menschen an. Fast 600'000 Personen arbeiteten 2016 zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens - rund 8 Prozent mehr als noch vor sieben Jahren. Der Arbeitsmarkt habe sich der Dienstleistungsgesellschaft angepasst, sagte Theo Wehner, emeritierter Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der ETH Zürich diesbezüglich zur "NZZ am Sonntag". Die Berufswelt werde heterogener und eine Vielzahl von Varianten verdränge das bisherige Modell starrer Bürozeiten.

"SonntagsZeitung":

Der Tessiner Staatsanwaltschaft hat laut der "SonntagsZeitung" im Konkursverfahren der Darwin Airlines ein Strafverfahren gegen Unbekannt eröffnet. Das zuständige Konkursamt Lugano hatte die Staatsanwaltschaft auf mögliche Unregelmässigkeiten aufmerksam gemacht. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft hegt die Konkursbehörde den Verdacht, dass es beim finanziellen Aus der Airline nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.

"NZZ am Sonntag":

Der Bund hat laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" einen Beitrag von einer Million Franken für ein Hilfsprojekt in Eritrea verabschiedet. Das Geld fliesse in das Projekt "Skills and Migration", das die Ausbildung im autokratisch regierten Land fördern soll. "Der entsprechende Vertrag ist am 7. Dezember unterzeichnet worden, bestätigte das Aussendepartement der Zeitung. Bereits im Oktober hatte der Bund beschlossen, eine Million Franken an zwei private Hilfsorganisationen zu zahlen, die in Eritrea Berufsbildungsprojekte betreiben.

"SonntagsZeitung":

Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" Berufsverbote gegen zwei Kader der zwangsliquidierten Zürcher Privatbank Leodan verhängt. Gemäss den zwei noch nicht rechtskräftigen Finma-Verfügungen legt die Behörde den Bankern schwere Verletzungen des Aufsichtsrechts zur Last. Sie hätten mit ihrem Verhalten "das Ansehen des schweizerischen Bankgewerbes im In- und Ausland" und "den guten Ruf des Finanzplatzes Schweiz" gefährdet. Gemäss der Finma fehlten bei der Bank Leodan zentrale Elemente der Geldwäschereiabwehr.

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