Warnstreik sda-Redaktion fordert mit Warnstreik Verhandlungen über Abbau

SDA

23.1.2018 - 20:05

sda-Mitarbeiter demonstrieren zusammen mit den Gewerkschaften gegen den geplanten Stellenabbau von 36 der rund 150 Vollzeitstellen bei der Nachrichtenagentur.
sda-Mitarbeiter demonstrieren zusammen mit den Gewerkschaften gegen den geplanten Stellenabbau von 36 der rund 150 Vollzeitstellen bei der Nachrichtenagentur.
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Die sda-Redaktion ist am Dienstagnachmittag in einen dreistündigen Warnstreik getreten, da die Geschäftsleitung nicht auf Verhandlungen über den angekündigten Stellenabbau eingegangen ist. Und die Redaktion droht mit weiteren Kampfmassnahmen.

Kurz vor 14 Uhr ging im deutsch- und französischsprachigen Dienst der Schweizerischen Depeschenagentur (sda) eine Notiz an alle Kundenredaktionen, dass ab sofort bis 17 Uhr lediglich ein Notdienst in Betrieb sei. Die italienischsprachige Redaktion sendete bis 17 Uhr gar keine Meldungen.

Die Redaktionsmitglieder kamen zu einer Versammlung zusammen, wo sie am Ende eine Resolution verabschiedete. Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat werden darin "zum dritten Mal" zu Verhandlungen über den angekündigten Abbau von 36 der rund 150 Redaktions-Vollzeitstellen aufgefordert, wie die Mediengewerkschaft Syndicom und der Journalistenverband impressum in einem Communiqué meldeten.

Das Ausmass und der Zeitpunkt der Kündigungen müssten Teil der Verhandlungen werden. Der Abbau, von dem über 80 Personen betroffen seien, sei weder dringlich noch notwendig. Recherchen hätten gezeigt, dass das Unternehmen sda Gewinnreserven von 19 Millionen Franken habe, teilten Syndicom und impressum weiter mit.

Die Geschäftsleitung sei einzig beim Sozialplan in einigen Punkten verhandlungsbereit gewesen. Ansonsten fehle eine überzeugende Strategie der Geschäftsleitung um CEO Markus Schwab, wie sie mit dem angekündigten Abbau die Qualität und den Umfang der sda-Dienstleistungen erhalten wolle. Sie setze auf diese Weise die mediale Grundversorgung der Schweiz aufs Spiel.

"Die Türe ist offen"

Die Nachrichtenagentur sda hatte am 8. Januar angekündigt, eine umfassende Reorganisation vornehmen zu müssen. Obwohl sie die Verträge mit den wichtigsten Kunden erneuern konnte, rechnet sie wegen des grossen Preisdrucks mit einem Einbruch des Umsatzes um 9,6 Prozent auf 29,5 Millionen Franken, wie die sda-Geschäftsleitung vor zwei Wochen mitgeteilt hatte.

Auf Ebene Betriebsergebnis (Ebit) dürfte ein Verlust von 1,9 Millionen Franken resultieren. Eine Restrukturierung sei unvermeidlich, hiess es. Funktionsgespräche mit allen Mitarbeitenden über ihr künftiges Anstellungsverhältnis hatten am Dienstag- zum Zeitpunkt des Warnstreiks - begonnen.

CEO Schwab zeigte sich nicht überrascht von der Arbeitsniederlegung. Er verstehe, dass die sda-Mitarbeitenden mit den Änderungen nicht zufrieden seien. Ihre Aktion sei legitim, sagte Schwab auf Anfrage.

Zum weiteren Vorgehen sagte Schwab, die neuen Vorschläge der Redaktions-Kommission würden geprüft. Er könne sich vorstellen, dass beim Sozialplan noch weitere Einigungen gefunden werden könnten. "Die Türe ist offen, so wie sie schon immer offen war", sagte Schwab. Am Umfang des Sozialplans von zwei Millionen Franken dürfte sich aber nichts ändern.

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