Geldpolitik SNB schliesst weitere Tests für digitales Zentralbankgeld ab

sta

13.1.2022 - 11:18

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat eine weitere Phase des Projekts "Helvetia" abgeschlossen. Die zweite Testphase mit digitalem Zentralbankgeld sollte klären, ob ein solches System mit den bestehenden Kernbankensystemen der Finanzinstitute vereinbar ist. (Archivbild)
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat eine weitere Phase des Projekts "Helvetia" abgeschlossen. Die zweite Testphase mit digitalem Zentralbankgeld sollte klären, ob ein solches System mit den bestehenden Kernbankensystemen der Finanzinstitute vereinbar ist. (Archivbild)
Keystone

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat eine weitere Phase des Projekts «Helvetia» abgeschlossen. Die zweite Testphase mit digitalem Zentralbankgeld sollte klären, ob ein solches System mit den bestehenden Kernbankensystemen der Finanzinstitute vereinbar ist.

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Die zweite Phase des Projekts habe gezeigt, dass eine solche Integration operationell möglich sei, heisst es in einer Mitteilung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vom Donnerstag. Bereits seit rund zwei Jahren führt die SNB in Zusammenarbeit mit der Börsenbetreiberin SIX und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) unter dem Namen «Projekt Helvetia» Tests mit sogenanntem digitalem Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency), kurz CBDC, durch.

Möglich, aber nicht geplant

Das Projekt soll klären welche Vor- und Nachteile ein System mit digitalem Geld und Finanzanlagen auf der Basis der sogenannten Distributed-Ledger-Technologie (DLT) bietet und dieses mit heutigen Zahlungs- und Abwicklungssystemen koexistieren kann. An den jüngsten Test hatten sich auch Banken wie UBS, Credit Suisse, Goldman Sachs, Citi und die Hypothekarbank Lenzburg beteiligt.

Die BIZ hält in der Mitteilung zudem fest, dass die Herausgabe von digitalem Zentralbankgeld auf einer DLT-Plattform eines privatwirtschaftlichen Unternehmen wie der SIX Digital Exchange (SDX) nach Schweizer Recht möglich sei. Die SNB betonte indes erneut, dass die Nationalbank keine konkreten Pläne habe, eine CBDC für den Finanzsektor ("wholesale CBDC"), geschweige denn eine für Private zugängliche CBDC einzuführen.

CBDC auf Vormarsch

Das Projekt «Helvetia» solle indes mit Blick in die Zukunft die Machbarkeit einer DLT-basierten Finanzinfrastrukturen eruieren. Auf der Distributed-Ledger-Technologie basieren auch Blockchain-Anwendungen wie Bitcoin.

Durchgeführt wurde das Experiment im vierten Quartal 2021. Untersucht wurde konkret die Abwicklung von Interbank-Transaktionen wie auch von geldpolitischen und grenzüberschreitenden Transaktionen auf den Testsystemen von SIX Digital Exchange (SDX), des Schweizer Abwicklungssystems SIX Interbank Clearing (SIC) und der Kernbankensysteme.

«Damit die Zentralbanken ihren Auftrag der Gewährleistung der Währungs- und Finanzstabilität erfüllen können, müssen sie mit dem technologischen Wandel Schritt halten», lässt sich das SNB-Direktionsmitglied Andrea Mächler in der Mitteilung zitieren. Gemäss einer früheren Untersuchung der BIZ führen rund 80 Prozent der Zentralbanken Studien mit CBDC durch.