Drei TV-Journalisten des Tessiner und des Westschweizer Fernsehens sind laut eigenen Angaben bei einer Demonstration in der US-Stadt Minneapolis von Polizisten mit Gummischrot beschossen worden. Verletzt wurde niemand.
Das Schweizer Fernsehteam sollte aus Minneapolis über die Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt berichten, wie das Schweizer Radio SRF am Freitag berichtete. Die Reporter seien zwischen die Fronten der Polizei geraten. Obschon sie sich als Journalisten zu erkennen geben hätten, habe eine Gummikugel sie nur knapp verfehlt.
Der Vorfall geschah den Angaben zufolge am vergangenen Samstag kurz nach 20.00 Uhr (Ortszeit) in der Innenstadt. Der 38-jährige RTS-Journalist Gaspard Kühn sagte gegenüber der SRF-Radiosendung «Heute Morgen», er und Max Herber von RSI sowie ihr Kameramann Jean-Pascal Azaïs hätten sich aus der unangenehmen Lage befreien wollen. Deshalb seien sie auf die Polizei zugegangen. Sie hätten sich mit gezückten Presseausweisen und Rufen als Journalisten zu erkennen gegeben.
Die Polizisten forderten die Journalisten laut Kühn auf, zurückzubleiben. Kurz drauf hätten die Beamten mit Gummimunition auf das TV-Team geschossen.
In den USA gelten in rund 40 Städten aufgrund von Unruhen nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz zeitweise Ausgangssperren. Journalisten sind davon allerdings ausgenommen. US-Journalistenorganisationen berichteten von mehreren Zwischenfällen, bei denen Polizisten Medienleute attackiert oder festgenommen haben sollen.
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