Der Zughersteller Stadler Rail hat im vergangenen Jahr zwar so viele Aufträge gewonnen wie noch nie, der Gewinn wurde aber von der Franken-Stärke zerzaust.
15.03.2023, 07:27
15.03.2023, 09:14
SDA
Unter dem Strich tauchte der Reingewinn um 44 Prozent auf 75,1 Millionen Franken: Die Frankenstärke und Finanzverluste rissen das Nettoergebnis in die Tiefe, wie das Ostschweizer Unternehmen heute bekannt gab. Zudem machten dem Konzern von Patron Peter Spuhler Lieferkettenprobleme zu schaffen.
Der Betriebsgewinn EBIT fiel um 8 Prozent auf 205,1 Millionen Franken und die EBIT-Marge auf 5,5 Prozent nach 6,2 Prozent im Vorjahr. Ohne die negativen Währungseffekte hätte Stadler eine EBIT-Marge von rund 7 Prozent erzielt, wie es heisst.
Zugute kam dem Unternehmen ein Einmaleffekt in Höhe von 21,3 Millionen im Zusammenhang mit der im vergangenen Dezember angekündigten Akquisition der deutschen Signaltechnikfirma BBR.
Neue Rekorde bei Umsatz und Aufträgen
Der Umsatz legte dagegen auf 3,75 Milliarden Franken zu. Das ist ein neuer Rekord, der um 3,2 Prozent über der bisherigen Bestmarke aus dem Vorjahr liegt.
Auch der Auftragseingang (8,56 Milliarden) und der Auftragsbestand (22 Milliarden) erreichten neue Spitzenwerte. Damit ist das Auftragspolster um 4,1 Milliarden Franken dicker als vor zwölf Monaten.
Damit hat Stadler die Erwartungen der Finanzgemeinde auf allen Ebenen mit Ausnahme der Dividende verfehlt. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,90 Franken je Aktie erhalten.
Umsatz von 3,7 bis 4,0 Milliarden erwartet
Für das neue Geschäftsjahr 2023 erwartet Stadler wiederum einen Umsatz von 3,7 bis 4,0 Milliarden Franken. Die EBIT-Marge soll auf einem vergleichbaren Niveau wie 2022 zu liegen kommen. Zur Bereitstellung der benötigten Kapazitäten rechnet Stadler 2023 mit Investitionen von circa 200 Millionen Franken.
Bis 2025 soll der Umsatz von Stadler Rail jährlich im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die Investitionen sollen auf 120 bis 150 Millionen Franken sinken, von rund 200 Millionen im vergangenen Jahr.
Angesichts des Gegenwinds durch die Währungen, Inflation und Lieferkettenproblemen hat der Konzern allerdings im August das Ziel der EBIT-Marge auf 7 bis 8 Prozent bis 2025 zurückgeschraubt. Unter normalen Umständen könnte Stadler Rail 8 bis 9 Prozent EBIT-Marge erreichen, hatte Konzernchef Peter Spuhler gesagt.
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