KonjunkturSüdkorea mit starkem BIP-Minus konfrontiert
SDA
23.7.2020 - 07:57
Südkoreas Wirtschaft ist wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal 2020 so stark wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr geschrumpft. Besonders die Exporte der viertgrössten Volkswirtschaft Asiens liefen schlecht.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Jahresvergleich um 2,9 Prozent zurück. Das war die stärkste Kontraktion seit dem Schlussquartal 1998, als die Wirtschaft als Folge der damaligen Finanzkrise in Asien um 3,8 Prozent eingebrochen war. Das geht aus Zahlen hervor, die die Zentralbank am Donnerstag vorlegte.
Im ersten Quartal war das BIP im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 noch um 1,4 Prozent gewachsen. Im Quartalsvergleich schrumpfte die Wirtschaft jedoch das zweite Vierteljahr in Folge.
Der wirtschaftliche Rückgang im zweiten Quartal war stärker als von der Bank of Korea erwartet. Die Bank führte die Entwicklung in erster Linie auf den deutlichen Rückgang der Exporte zurück. Die Exporte des ausfuhrabhängigen Landes schrumpften im Jahresvergleich um 13,6 Prozent – das war das schwächste Ergebnis seit dem vierten Quartal 1974.
Im Vergleich zum Quartal davor sackten die Ausfuhren um 16,6 Prozent ab. Als Grund nannte die Bank den Exportrückgang bei Autos sowie Kohle- und Ölprodukten. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern zählen daneben Halbleiter, Schiffe, Maschinen sowie Smartphones und Flachbildschirme. Auf der Produktionsseite schrumpften auch das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen.
Südkorea hat bereits eine Reihe von Stützungsprogrammen für die Wirtschaft und des Arbeitsmarkts vorgelegt, um sich gegen die Folgen der Pandemie zu stemmen.
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