Kein Unterschied zu natürlichen Steinen Swarovski will Diamanten aus dem Labor weltweit verkaufen

SDA

1.9.2023 - 05:39

Der österreichische Kristallkonzern Swarovski setzt auf künstliche Diamanten. (Archivbild)
Der österreichische Kristallkonzern Swarovski setzt auf künstliche Diamanten. (Archivbild)
Keystone

Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski zielt nunmehr in Sachen «Created Diamonds», also im Labor gezüchteter Diamanten, auf den Weltmarkt. Nach dem Erfolg der ersten «Created Diamonds» in den USA und Kanada geht das Unternehmen die «globale Expansion» an.

Im Fokus sind Schlüsselmärkte wie China, Italien, Korea, Japan, Grossbritannien, Frankreich oder Australien. Das teilte die Geschäftsleitung des Kristallkonzerns der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit.

Aber auch in Flagship-Stores in Ländern wie Deutschland, Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten will das Unternehmen mit Stammsitz in Wattens in Sachen «Created Diamonds» reüssieren. Und man hat schon die entsprechende Kollektion in Sachen «feinem Schmuck» im kristallinen Köcher: «Galaxy», die erste von Global Creative Director Giovanna Engelbert für den Tiroler Konzern entworfene Schmuckkollektion.

Präsentation in Manhatten

Diese wird im Herbst an einer Stelle präsentiert, die markanter nicht sein könnte: In der 5th Avenue in New York City, im Zuge der Eröffnung des neuen Swarovski Flagship Stores an dieser Adresse.

Der globale Marktwert von «Created Diamonds» betrage über fünf Milliarden Euro. «Laborgezüchtete Diamanten werden in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Diamantenkategorie spielen und stellen ein strategische Wachstumssegment für Swarovski dar», sagte CEO Alexis Nasard.

Die künstlichen Diamanten seien zu 100 Prozent identisch mit geförderten Diamanten – der einzige Unterschied bestehe in ihrer Entstehung. Sie würden mit einem Verfahren hergestellt, das die Natur nachahmt, so die Verantwortlichen. Das Ergebnis sei ein im Labor gezüchteter Diamant, der in allen chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften nicht von einem geförderten Diamanten zu unterscheiden sei und als umweltfreundlicher gelte.

Turbulenzen in der Vergangenheit

Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Dies betraf sowohl die Konzernführung als auch die wirtschaftliche Situation aufgrund der Coronakrise. Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns – mitsamt grossflächigen Kündigungen im österreichischen Hauptsitz Wattens – ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Rechtliche Auseinandersetzungen waren die Folge. Erstmals übernahm im Vorjahr mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.

Zuletzt wartete man aber mit positiven Nachrichten auf: Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete Swarovski ein Wachstum von zehn Prozent gegenüber dem Jahr zuvor und kam bei einem Umsatz von 1,83 Mrd. Euro zu liegen.