Die Swiss rechnet mit einem jahrelangen Taucher durch die Coronakrise. «Den Umsatz des Jahres 2019 dürften wir wohl erst wieder im Jahr 2023 erreichen», sagte Swiss-Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour im Interview mit dem Onlineportal «Travelnews».
«Wir sprechen hier von einem langen Weg. Es ist kein U und kein V, sondern eher wie eine Nike-Bildmarke: es geht stark schnell runter und dann nur langsam wieder hoch», sagte der Swiss-Manager am Freitag weiter.
Der Reiseverkehr hinke der wirtschaftlichen Erholung hinterher. Er gehe als erster zurück und komme als letzter wieder hoch. «Ob auf 60, 70 oder 80 Prozent der Kapazität, wissen wir noch nicht», sagte Goudarzi Pour auf die Frage, wie er die Lage in einem Jahr einschätze.
Flugangebot wird erhöht
In der Krise habe die Swiss einen Minimalflugplan mit 3 Prozent des Angebots aufrechterhalten. «In einem nächsten Schritt werden wir unser Flugangebot im Juni auf 15 bis 20 Prozent erhöhen. Dies ist sehr schwierig, da je nach Land andere Restriktionen gelten und Lockerungen pro Land schwierig einzuschätzen sind», sagte Goudarzi Pour.
«Dazu müssen wir die richtigen, teils kleineren Flugzeuge auswählen. Gleichzeitig müssen wir die Kosten im Auge behalten», sagte der Kommerzchef. 90 Prozent der Piloten und Flugbegleiter seien in Kurzarbeit.
Eine besondere Herausforderung stelle dabei unser Hub-Geschäftsmodell dar. «Um dieses aufbauen zu können, benötigen wir Umsteigepassagiere. Nur dadurch können wir der Schweizer Volkswirtschaft die so wichtigen interkontinentalen Direktverbindungen anbieten», sagte Goudarzi Pour.
«Wir möchten das Angebot sukzessive erhöhen und nicht mehr nur auf Sicht fliegen.» Der bisherige Zweiwochen-Rhythmus, den Flugplan anzupassen, hat sich in der Krise zwar bewährt. «Nun wollen wir aber auch weiter nach vorne schauen und in wenigen Wochen einen Flugplan verkünden, der sich Richtung 50 Prozent des Flugangebots bis Ende 2020 weiter entwickelt», sagte das Swiss-Konzernleitungsmitglied.
Rückzahlungen von über 100 Millionen Franken
Zur Auseinandersetzung mit den Kunden um die Rückzahlung der Ticketpreise für gestrichene Flüge sagte der Swiss-Manager: Das Thema betreffe nicht nur die Swiss, sondern die ganze Branche. «Hätte die Luftfahrtbranche umgehend alles erstattet, wäre vielen Fluggesellschaften die Liquidität ausgegangen.»
«Wir stellen die Forderungen überhaupt nicht in Frage und wir halten uns auch stets an das geltende Recht. Wir konnten aber angesichts des hohen Volumens an Forderungen die üblichen Fristen nicht einhalten und haben darum um Verständnis gebeten. Wir sind aber laufend dran, Rückervergütungen zu erstatten.»
Das betreffe sowohl Privat- als auch Firmenkunden. «Wir haben in diesem Jahr bereits Rückvergütungen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich getätigt», sagte Goudarzi Pour. Diese Zahl sei höher als die der beantragten, aber noch nicht rückbezahlten Forderungen.
Die Swiss werde den Reiseveranstaltern bis zum 30. September 2020 sämtliche Forderungen zurückvergüten, die durch Corona-Streichungen entstanden seien, sagte der Swiss-Manager. Diesen Punkt habe die Swiss mit dem Schweizer Reise-Verband (SRV) diskutiert. «Wir werden den Dialog dazu weiter suchen.»
Und die Swiss habe die Umbuchungsmöglichkeiten bis am 31. Dezember 2021 verlängert, was den Kunden helfe und der Swiss wiederum Liquidität verschaffe. So könnten Kunden beispielsweise eine Urlaubsbuchung für diesen Sommer bereits jetzt auf das nächste Jahr umbuchen lassen. «Mit dieser Regelung erhalten auch Reisebüros mehr Flexibilität, ihre Kundenbuchungen zu behandeln. Diese Massnahmen sind Schritte, um das Thema gemeinsam zu lösen», sagte Goudarzi Pour.
Die vom Bundesrat orchestrierte Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS jährt sich zum ersten Mal. Es waren dramatische Tage für den Schweizer Finanzplatz.
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