Gewerkschaft empört Swiss-Manager: «Anforderungen an Flugbegleiter sind nicht super hoch»

hst

18.10.2018

Swiss-Manager Lorenzo Stoll im Interview mit «CNN Money Switzerland»
Swiss-Manager Lorenzo Stoll im Interview mit «CNN Money Switzerland»
Screenshot: PD

4000 Franken Einstiegsgehalt zahlt die Swiss Flugbegleitern. Ist das zu wenig? Nein, findet Swiss-Manager Lorenzo Stoll und verweist auf geringe Jobanforderungen. Nun entschuldigt er sich.

Lorenzo Stoll, für die Westschweiz verantwortlicher Direktor der Swiss, hat sich via Medienstelle dafür entschuldigt, dass er das Bordpersonal im Sommer in einem Interview beleidigte. Im Gespräch mit «CNN Money Switzerland» sagte der Manager im Juli auf die Frage nach den niedrigen Löhnen des Swiss-Bordpersonals: «Lassen sie uns nicht vergessen, dass unsere Anforderungen für die persönliche Qualifikation der Flugbegleiter nicht super, super hoch sind. Sie brauchen nicht viel Ausbildung, wir trainieren sie im Job und bringen sie zu Arbeitstempo.»

Denny Manimanakis, Präsident der Gewerkschaft des Swiss-Kabinenpersonals, sagte «20 Minuten», auch andere Swiss-Manager nähmen die Arbeit der Flugbegleiter nicht ernst und sprächen von «Huschelis».

13. Monatslohn nach sechs Jahren

Das erwähnte Interview machte zunächst in der Romandie die Runde, wird aber seit ein paar Wochen auch unter dem Deutschschweizer Kabinenpersonal erregt diskutiert. Manimanakis kündigte an, mit Stoll das Gespräch suchen zu wollen. 

Nach Angaben der Swiss liegt das Einstiegsgehalt für Flugbegleiter bei 4000 Franken im Monat, Zulagen und Spesen inklusive. Einen 13. Monatslohn gibt es ab dem sechsten Jahr.

Im Interview erwähnte Stoll, dass Flugbegleiter auch am Verkauf zollfreier Produkte an Bord mitverdienen. Gewerkschafter Denny Manimanakis unterstrich allerdings, man könne froh sein, wenn man 50 Franken pro Monat an Kommissionen erziele. Auf Europaflügen gebe es aus Zeitgründen kaum  Bordverkäufe.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite