Das Fernsehen dominiert die Meinungsbildung in der Schweiz. Soziale Medien wie Facebook, Instagram und Twitter spielen einer Studie des Bundes zufolge in der Romandie eine ähnliche Rolle für die Meinungsbildung wie Print und sind wichtiger als Online-Angebote.
Zu diesem Schluss kommt der neue, am Dienstag publizierte Medienmonitor Schweiz des Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Die Studie zum Jahr 2018 zeigt erstmals auf, welches Potenzial Youtube und Co. für die Meinungsbildung in der Schweiz haben.
In der Französischen Schweiz erreichten soziale Medien ganze 16 Prozent der sprachregionalen Meinungsmacht, und lagen damit nur wenig hinter Print (18 Prozent). Landesweit und in der Deutschschweiz vereinnahmte die Gattung rund 10 Prozent der gesamten Meinungsmacht, im Tessin knapp mehr.
Generell seien diese Zahlen allerdings mit Vorsicht zu interpretieren, schreibt das Bakom, da zu Social Media keine offiziellen Reichweitendaten verfügbar seien. Der Einfluss der sozialen Medien liegt damit insgesamt weiter deutlich hinter den klassischen Medienangeboten TV (28 Prozent), Radio (24), Print (20) und Online (18).
Die Einschätzung, die sich unter anderem auf eine repräsentative Umfrage in der Bevölkerung stützt, bezieht sich auf die allgemeine Informationsnutzung. Sie umfasst neben Politik auch Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport. Über die punktuelle Nutzung bei politischen Ereignissen wie Abstimmungen und Wahlen gibt der Medienmonitor allerdings keine Auskunft.
TV ist bedeutsamstes Medium
Allgemein dominiert in der Schweiz nach wie vor das Fernsehen die Meinungsbildung. Die Dominanz des Fernsehens ist vor allem in der lateinischen Schweiz ausgeprägt. In der französischen und italienischen Schweiz hat es eine deutlich grössere Meinungsmacht als Radio und Presse.
Der Medienmonitor Schweiz wird zum zweiten Mal publiziert. Bei den Medienangeboten waren die Veränderungen zwischen 2017 und 2018 insgesamt gering. Die Werte von Fernsehen und Radio sind beinahe unverändert. Print hat in allen Landesteilen etwas an Einflusspotenzial eingebüsst, während Onlineangebote für die Meinungsbildung wichtiger wurden.
Der Medienmonitor sieht trotz Konzentrationen in der Branche keine akute Gefahr für die freie Meinungsbildung. Es gebe kein Medium, das über eine landesweite Vormachtstellung verfüge. Die einzelnen Konzerne seien nicht in der Lage, die nationale, sprachregionale oder lokal-regionale Meinungsbildung über Gebühr zu prägen, heisst es im Bericht.
«Duopol» mit Tamedia und SRG
In vielen Räumen formiere sich allerdings ein «Duopol» mit der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und dem Zürcher Verlagshaus Tamedia. Die beiden grössten Medienhäuser, die in allen Regionen mit eigenen Angeboten tätig sind, vereinten 2018 zusammen bereits leicht mehr als die Hälfte der nationalen Meinungsmacht.
Die SRG kommt auf 35 Prozent, Tamedia verbuchte 16 Prozent am Schweizer Meinungsmarkt. Nummer 3 und 4 sind die NZZ-Mediengruppe (6 Prozent) und AZ Medien (5 Prozent), gefolgt von Ringier (ebenfalls 5 Prozent) und den regionalen Konzernen Gruppo Corriere del Ticino, ESH Médias und Somedia, die zusammen weitere 3 Prozent der nationalen Meinungsmacht auf sich vereinen.
In der lateinischen Schweiz kommen die ersten öffentlichen TV-Programme nahe an den Meinungsmacht-Schwellenwert von 50 Indexpunkten heran. Das heisst, sie erreichen jeden Tag knapp die Hälfte der Bevölkerung mit ihren Informationen.
Die Studie kommt zum Schluss, dass die SRG am meisten vom generellen Erstarken von Online profitiere und mit srf.ch auch den Meinungsmacht-Aufsteiger des Jahres präsentiere. Die mehrsprachige Gratis-Pendlerzeitung «20 Minuten» von Tamedia galt derweil unter den wichtigsten Titeln weiter als Nummer 1 für Meinungsmacht.
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