Die Schweizer Uhrenexporte sind im Monat Oktober leicht angestiegen. Während Hongkong aufgrund der Unruhen wie erwartet einen weiteren Rückschlag erlitten hat, legten die Ausfuhren in andere wichtige Abnehmerländer wie USA, China oder Japan erneut klar zu.
Insgesamt nahmen die Uhrenexporte im Oktober im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 1,5 Prozent auf 2,03 Milliarden Franken zu. Real – also um Preiseffekte bereinigt – ergab sich hingegen ein Minus von 3,4 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung am Dienstag mitteilte.
Die Uhrenexporte hätten im Oktober zwar die Marke von 2 Milliarden Franken überschritten, doch sei ein stärkerer Anstieg durch den Einbruch in Hongkong vereitelt worden, fasste der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH die Entwicklung in einem Communiqué zusammen.
Insgesamt bleibt die Tendenz des Sektors aber aufwärts gerichtet, vor allem nach der starken Entwicklung im September. Da zogen die Uhrenexporte um 10 Prozent an. Auf zehn Monate (Januar bis Oktober) ergibt sich ein Wachstum von 3,5 Prozent auf 16,7 Milliarden Franken.
Einbruch in Hongkong
Die meisten Märkte verzeichneten im Oktober Wachstumsraten, teilweise gar starke. In die Vereinigten Staaten war das Plus mit 9,5 Prozent wie bereits im Vormonat hoch. Die USA sind mit einem Gesamtvolumen von 227,5 Millionen Franken mittlerweile der grösste Absatzmarkt für Schweizer Uhren.
Einen Einbruch verzeichnete die Uhrenbranche im bisher grössten Markt Hongkong. Die Exporte in die ehemalige britische Kolonie sanken im Oktober um knapp 30 Prozent auf noch 191,3 Millionen Franken. Bereits im September gingen sie um 4,6 Prozent und im August um 13 Prozent zurück.
Die immer heftigeren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei führen dazu, dass Teile Hongkongs nur noch schwer zugänglich sind und Boutiquen teilweise geschlossen bleiben. Zudem besuchen deutlich weniger Einkaufstouristen vom chinesischen Festland die Sonderverwaltungszone.
Erholung in Frankreich
Wegen der Unruhen weichen die Festlandchinesen mit ihren Uhrenkäufen aus, was das Wachstum in anderen asiatischen Ländern hochtreibt. Allen voran in Festlandchina schossen die Verkäufe um 18 Prozent hoch. Aber auch Japan (+11%) oder Singapur (+4,3%) legten zu und sprangen für Hongkong als Einkaufsdestination für Chinesen in die Bresche.
Gut lief das Geschäft auch in Europa, wohin in Franken gerechnet 8,3 Prozent mehr Schweizer Uhren exportiert wurden. Treiber des Wachstums war Frankreich mit einem Anstieg von beinahe einem Viertel. Da setze sich die Erholung im laufenden Jahr fort, hielt der Verband fest. Aber auch Grossbritannien (+13%) verzeichnete eine kräftige Zunahme, während das Plus in Deutschland (+2,2%) und Italien (+0,7%) gering ausfiel.
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