Umbenennung in «Voltswagen»Aprilscherz von VW sorgt für Kritik
dpa
31.3.2021 - 08:04
Voltswagen statt Volkswagen: Mit der Ankündigung der Namensänderung seiner Marke in den USA sorgt VW für Aufsehen. Tatsächlich handelt es sich um einen Aprilscherz und eine aus dem Ruder gelaufene PR-Aktion.
31.03.2021, 08:04
31.03.2021, 08:38
dpa/uri
Volkswagen USA hat mit einem Aprilscherz zahlreiche Medien aufs Glatteis geführt und für Stirnrunzeln und scharfe Kritik gesorgt. Ein US-Unternehmenssprecher bestätigte der Nachrichtenagentur AP am Dienstag (Ortszeit), dass es keine Umbenennung des Markennamens in den USA in «Voltswagen of America» geben werde. Tags zuvor hatte der gleiche Sprecher noch bekräftigt, die Pressemitteilung zur Namensänderung sei echt.
Zahlreiche grosse Medien berichteten über die Umbenennung, allerdings teilweise bereits mit der Vermutung, dass es sich um einen Aprilscherz oder eine PR-Panne handeln könnte. Zunächst wurde der neue Name in einer nach kurzer Zeit wieder verschwundenen Pressemitteilung am Montag verkündet. Am Dienstag veröffentlichte VW in den USA die Mitteilung ein weiteres Mal und erklärte, man wolle mit dem neuen Namen die Wichtigkeit von Elektroautos für die Zukunft des Unternehmens unterstreichen. Auf mehrfache Nachfrage bestätigte das Unternehmen, die Umbenennung sei echt.
Aktienkurse stiegen
Der Aprilscherz liess zwischenzeitlich sogar die Aktienkurse von VW ansteigen. Das «Wall Street Journal» bekam dann als erstes Medium die Bestätigung der Unternehmenszentrale, dass die Umbenennung ein Aprilscherz war. Man habe niemanden täuschen wollen, sagte ein Unternehmenssprecher dem Blatt. Es sei alles nur eine Marketingaktion gewesen.
VW musste daraufhin scharfe Kritik von US-Medien einstecken. AP-Sprecherin Lauren Easton sagte, solche Aktionen würden gutem Journalismus und dem Wohl der Allgemeinheit schaden. «USA Today» teilte mit, ihr Reporter Nathan Bomey habe dezidiert gefragt, ob die Umbenennung ein Scherz sei und die Antwort «Nein» erhalten. Damit habe VW Journalisten manipuliert, nur um eine Marketing-Kampagne für ein neues Elektrofahrzeug zu fahren. Reporter Bomey schrieb auf Twitter, das sei kein Scherz gewesen, sondern «Täuschung». In den USA gebe es ohnehin ein Problem mit Desinformation. «Jetzt sind Sie ein Teil davon», schrieb er mit Blick auf Volkswagen in den USA.
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