Nach Schul-Massaker Walmart erhöht Mindestalter für Schusswaffenkauf auf 21 Jahre

SDA

1.3.2018 - 05:50

Der US-Handelsriese Walmart will künftig weder Waffen noch Munition an Personen unter 21 Jahren verkaufen. (Archivbild)
Der US-Handelsriese Walmart will künftig weder Waffen noch Munition an Personen unter 21 Jahren verkaufen. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP/ELISE AMENDOLA

Nach dem Massaker an einer High School in Florida hat der US-Einzelhandelsriese Walmart das Mindestalter für den Kauf von Schusswaffen auf 21 Jahre erhöht. Die Aktien von US-Waffenfirmen gerieten derweil weiter unter Druck.

"Im Licht der jüngsten Ereignisse haben wir die Gelegenheit ergriffen, unsere Regeln beim Verkauf von Schusswaffen zu überprüfen", teilte Walmart am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Von jetzt an werde die Altersbegrenzung für den Kauf von Schusswaffen und Munition auf 21 Jahre erhöht, hiess es. Walmart zählt zu den umsatzstärksten Unternehmen der Welt.

Kurz zuvor hatte die US-Sportladenkette Dick's Sporting Goods mitgeteilt, sie werde den Verkauf von Sturmgewehren und grossen Magazinen beenden. Zudem solle an Menschen unter 21 Jahren keine Schusswaffen mehr verkauft werden, unabhängig von den Gesetzen des jeweiligen Staats.

Die Tatsache, dass der 19-jährige Täter von Florida im November eine seiner Waffen in einem Dick's Laden gekauft habe, habe zu dieser Entscheidung geführt - auch wenn diese Waffe nicht die Tatwaffe gewesen sei, sagte Unternehmenschef Edward Stack.

Aktien von Waffenfirmen weiter unter Druck

Die Aktien der amerikanischen Waffen-Hersteller gerieten nach dem Amoklauf in Parkland mit 17 Toten weiter unter Druck. Bei Investoren setze sich die Erwartung durch, dass es Gesetzesänderungen geben werde, sagte Analyst Rommel Dionisio vom Dienstleister Aegis Capital.

Seit dem Amoklauf Mitte Februar haben die Aktien von Sturm Ruger und des Smith&Wesson-Produzenten American Outdoor Brands jeweils mehr als 14 Prozent an Wert verloren. Am Mittwoch waren es an der Wall Street 6,6 beziehungsweise 3,2 Prozent.

Die Tat in Florida hat scharfe Proteste von Schülern im ganzen Land ausgelöst. In Internet-Netzwerken kursieren Boykott-Aufrufe gegen mehrere Firmen.

US-Präsident Donald Trump hat versprochen, für mehr Sicherheit an den Schulen zu sorgen. Er hat auch angedeutet, die vergleichsweise laschen Waffengesetze ändern zu wollen.

Jagdgewehre ab 18 Jahren

Bei dem Massaker hatte vor gut zwei Wochen ein 19 Jahre alter Ex-Schüler der High School in Florida dort 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen. Die Waffengesetze in den USA sind je nach Bundesstaat anders geregelt. Jagdgewehre dürfen in einigen Staaten bereits von 18-Jährigen erworben werden.

In den USA sterben jedes Jahr Tausende Menschen durch Schusswaffen, viel mehr als in jedem anderen entwickelten Land der Welt. Vor allem die Republikaner verteidigen mit Verweis auf das verfassungsgemässe Recht auf Selbstverteidigung den Zugang zu Schusswaffen.

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