Luftverkehr Warnstreiks behindern Flugverkehr an deutschen Flughäfen massiv

SDA/sob

15.1.2019 - 03:25

An mehreren deutschen Flughäfen haben in der Nacht erneut Warnstreiks des Sicherheitspersonals begonnen. Daher kommt es heute Dienstag zu erheblichen Störungen im Flugverkehr. (Archivbild)
An mehreren deutschen Flughäfen haben in der Nacht erneut Warnstreiks des Sicherheitspersonals begonnen. Daher kommt es heute Dienstag zu erheblichen Störungen im Flugverkehr. (Archivbild)
Source: Keystone

An mehreren deutschen Flughäfen ist seit heute Dienstag früh das Sicherheitspersonal erneut in den Ausstand getreten. Hunderte Flüge fallen daher aus. Zehntausende Passagiere kommen nicht wie geplant ans Ziel.

Die Gewerkschaft Verdi legt heute Dienstag erneut deutsche Flughäfen lahm. Weil im Tagesverlauf acht Flughäfen betroffen sind, warnt der Flughafenverband ADV vor erheblichen Beeinträchtigungen für den gesamten Luftverkehr in Deutschland.

Begonnen hat der Warnstreiktag der Gewerkschaft Verdi um Mitternacht an den Flughäfen Hamburg, Hannover und Bremen. Dort soll das Sicherheitspersonal den ganzen Dienstag nicht arbeiten.

Seit 2.00 Uhr früh beteiligt sich auch das Sicherheitspersonal an von Deutschlands grösstem Flughafen in Frankfurt an dem Warnstreik. Dort sind etwa 5000 Beschäftigte für die Kontrolle von Passagieren und Fracht zuständig. Der Arbeitskampf in Frankfurt soll bis 20.00 Uhr dauern.

Alternativen suchen

Allein in Frankfurt wurden mit Stand Montagabend 570 der geplanten 1200 An- und Abflüge gestrichen. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hatte Fluggäste frühzeitig aufgerufen, möglichst umzuplanen. Warnstreiks sind zudem an den Flughäfen Dresden, München, Leipzig/Halle und Erfurt angekündigt.

Die Gewerkschaften Verdi und DBB wollen mit den Warnstreiks Druck in der laufenden Tarifrunde machen. Sie verlangen Lohnsteigerungen für die Branche mit bundesweit 23'000 Beschäftigten und eine einheitliche Bezahlung im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle an den Flughäfen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es Warnstreiks des Flugsicherheitspersonals gegeben - zunächst an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld, dann in Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. Verdi begründet die jetzige Eskalation damit, die Arbeitgeber hätten trotz der Warnsignale kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt.

Kritik von vielen Seiten

Arbeitgeber, Tourismusverbände und Wirtschaft kritisierten die Ausweitung der Warnstreiks deutlich. «Erneut wird ein Tarifkonflikt einer einzelnen Berufsgruppe auf dem Rücken von Hunderttausenden Passagieren, den Luftverkehrsbetrieben und vielen weiteren Unternehmen der deutschen Tourismuswirtschaft ausgetragen», monierte der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Michael Rabe. «Von Warnstreiks, also der Idee punktueller Warnsignale Richtung Arbeitgeber, kann hier definitiv keine Rede mehr sein. Spätestens mit diesem dritten Ausstand binnen zehn Tagen wird der Bogen masslos überspannt.»

Auch der deutsche Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) reagierte mit Unverständnis auf die aus seiner Sicht unverhältnismässigen Warnstreiks: Die Arbeitgeberseite habe bereits im Dezember klar gemacht, dass sie zu einem neuen Angebot und zu zügigen Verhandlungen ab Jahresanfang bereit sei. Angesetzt ist die fünfte Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt für 23./24. Januar in Berlin.

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