Wettbewerbskommission Hausdurchsuchungen bei Landi, Volg und Co. – Weko startet Untersuchung 

SDA/jka

3.9.2020 - 12:24

Die Weko überprüft mögliche unzulässige Wettbewerbseinschränkungen – und hat in diesem Rahmen schon Hausdurchsuchungen durchgeführt. 
Die Weko überprüft mögliche unzulässige Wettbewerbseinschränkungen – und hat in diesem Rahmen schon Hausdurchsuchungen durchgeführt. 
Source: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Die Wettbewerbskommission hat eine Untersuchung gegen mehrere Gross- und Detailhändler eröffnet. Das Verfahren betrifft mögliche wettbewerbsbeschränkende Massnahmen gegenüber Lieferanten. 

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen insgesamt 15 Gross- und Detailhandelsunternehmen und den Zahlungsabwickler Markant eröffnet. Darunter befinden sich prominente Schweizer Detailhändler wie Landi, Manor, Spar, Valora, Loeb und Volg.

Zu den weiteren betroffenen Unternehmen zählen etwa die auf Süsswaren und Snacks spezialisierte Cruspi SA, welche unter anderem die Marken Haribo, Maoam, und Ritter Sport vertreibt, oder die Migros-Tochter Saviva.

Druck auf Lieferanten

Als Grund für die Untersuchung nennt die Weko mutmassliche Absprachen zwischen den Detailhändlern und dem Zahlungsabwickler Markant. Lieferanten seien dazu angehalten worden, das Inkasso über Markant abzuwickeln. Die Rede ist vor allem von der Androhung von «kollektiven Auslistungen von Gütern des täglichen Bedarfs».

Anders ausgedrückt: Falls die betroffenen Lieferanten nicht bereit sind, ihre Geschäfte über Markant abzuwickeln, fliegen ihre Produkte aus den Regalen.

Die von den Lieferanten an Markant bezahlten Gebühren wurden dann laut Weko angeblich teilweise an die Gross- und Detailhändler ausbezahlt.

Volg überrascht von Hausdurchsuchung 

Im Rahmen der Untersuchung prüfe die Weko nun, ob diese mutmasslichen Vereinbarungen unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen darstellten. Sie wurde dazu bei mehreren Unternehmen vorstellig: «In den letzten beiden Tagen fanden Hausdurchsuchungen statt», so Stüssi weiter. Wo genau, gibt die Weko nicht bekannt.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt eine Sprecherin von Volg, dass am 1. September eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden sei. Die genauen Hintergründe der Untersuchung seien dem Unternehmen aber noch nicht bekannt.

Jedenfalls komme die Untersuchung für Volg «überraschend» und man habe den Behörden die volle Kooperation zugesichert.

Die Weko rechnet laut Stüssi von einer Dauer von rund zwei Jahren, bis die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung vorliegen. 

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