Börse Wirecard-Aktien geben weiter deutlich nach

dpa/twei

20.6.2020

Wirecard muss weiterhin empfindliche Verluste an der Börse verkraften. (Symbolbild)
Wirecard muss weiterhin empfindliche Verluste an der Börse verkraften. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Die Talfahrt vom Wirecard an der Börse geht nach dem Bilanzskandal weiter. Knapp 14 Prozent Wertverlust musste der Zahlungsdienstleister hinnehmen.

Angesichts des Bilanzskandals beim Zahlungsdienstleister Wirecard haben viele Anleger auch den Samstag genutzt, um die Reissleine zu ziehen. Beim Broker Lang & Schwarz, bei dem auch am Samstag gehandelt werden kann, notierten die Papiere des Dax-Konzerns am frühen Nachmittag bei 22,25 Euro und damit knapp 14 Prozent unter ihrem Freitagsschlusskurs. Der Tagesumsatz war mit zuletzt rund 2 Millionen Euro aussergewöhnlich hoch.

Die Wirecard-Aktien taumeln seit Donnerstag ins Bodenlose. Am Freitag schlossen sie mit einem Minus von 35 Prozent auf 25,82 Euro. Damit waren drei Viertel des Börsenwertes binnen zwei Tagen dahin. Fast 10 Milliarden Euro hatten sich in Luft aufgelöst.



Am Freitagabend gab der Konzern bekannt, die Investmentbank Houlihan Lokey angeheuert zu haben, um mit ihr gemeinsam «einen Plan zur nachhaltigen Finanzierungsstrategie des Unternehmens» zu entwickeln. Houlihan Lokey gilt als Spezialist für schwierige Restrukturierungen und Insolvenzfälle und war schon in Sachen Enron, Lehman Brothers und - hierzulande – Steinhoff aktiv.

Wirecard konnte bislang keinen Nachweis über das Vorhandensein von 1,9 Milliarden Euro erbringen, die angeblich auf Treuhandkonten bei Banken in Asien liegen sollen. Da die Wirtschaftsprüfer von EY in der Folge das Testat für den Jahresabschluss verweigerten, könnten Banken Wirecard nun den Geldhahn abdrehen. Unternehmenschef Markus Braun trat am Freitag zurück, interimsweise übernimmt der US-Manager James Freis, der erst am Vorabend in den Vorstand berufen worden war.

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