Zwei Grossaktionäre von Xerox haben den geplanten Verkauf des US-Traditionsunternehmens nach Japan mit einer einstweiligen Verfügung gestoppt. Ein New Yorker Richter sieht einen Interessenkonflikt bei Xerox-Chef Jeffrey Jacobson.
Dieser sei beim Aushandeln des Deals mit dem japanischen Foto- und Druck-Spezialisten Fujifilm zutage getreten. Deshalb müsse der Verkauf bis zu einer Entscheidung über die Klage der beiden Investoren ausgesetzt werden. Xerox will die einstweilige Verfügung anfechten, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtete.
Die Investoren Carl Icahn und Darwin Deason, die gemeinsam rund 15 Prozent der Xerox-Anteile halten, machen seit der Ankündigung im Januar Front gegen den Deal. Xerox könnte den Anteilseignern als eigenständiges Unternehmen viel mehr bringen, argumentierten sie.
Die US-Firma soll komplett in ein bereits bestehendes Gemeinschaftsunternehmen mit Fujifilm eingebracht werden. Die beiden Investoren fordern stattdessen, das Gemeinschaftsunternehmen aufzulösen und die Xerox-Spitze für einen Neuanfang auszuwechseln.
Die Entscheidung des Richters erlaubt es ihnen auch wieder, Kandidaten für den Verwaltungsrat vorzuschlagen. So könnten sie mit Unterstützung anderer Aktionäre die Kontrolle bei Xerox übernehmen.
Job sichern
Der Richter begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass der Xerox-Chef von Plänen wusste, ihn abzulösen - und es Hinweise darauf gebe, dass er mit Fujifilm zusammengearbeitet habe, um seinen Job zu sichern.
Xerox ist an der Börse rund acht Milliarden Dollar wert. Die Firma war dank der Entwicklung des Fotokopierers zu einem der bekanntesten US-Unternehmen geworden. Um neue Geschäftsbereiche zu erschliessen, gründete Xerox das Forschungszentrum Parc, an dem unter anderem Laserdrucker und die grafische Bedienoberfläche für Computer erfunden wurden.
Die Konzepte aus dem Xerox Parc wurden von Firmen wie Apple und Microsoft aufgegriffen. Xerox selbst kam am Ende jedoch nicht aus der Bürotechnik-Nische heraus.
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