Neue Hoffnung Antikrebspille zerstört 70 Tumorarten

aru

2.8.2023

Das Modell einer Krebszelle: Bald könnten bis zu 70 Krebsarten geheilt werden.
Das Modell einer Krebszelle: Bald könnten bis zu 70 Krebsarten geheilt werden.
Bild: Imago

Ein vielversprechendes Medikament gegen Krebs wurde in den USA entwickelt. Es kann Krebszellen angreifen und zerstören, ohne dabei die gesunden Zellen zu gefährden.

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  • Ein neues Medikament namens AOH1996 gibt Hoffnung im Kampf gegen Krebs.
  • Denn es greift Krebszellen an, ohne aber gesunde Zellen zu schädigen.
  • Bis das Medikament auf den Markt kommt, können noch Jahre vergehen, da erst noch klinische Studien durchlaufen werden müssen.

Für viele Menschen dürfte dies eine wunderbare Nachricht sein. Denn das grösste Forschungszentrum der USA, City of Hope, veröffentlichte jüngst eine neue Studie, die mit überraschenden Ergebnissen aufwartet.

Im Zentrum steht das Medikament AOH1996, das im vergangenen Jahr erstmals einer Patientin verabreicht wurde. Dieses zielt auf ein bestimmtes Protein namens PCNA ab, das in seiner mutierten Form eine wichtige Rolle bei der Vermehrung und Reparatur von Tumorzellen spielt. Wie «Focus» schreibt, hemme das Medikament das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen. Für gesunde Zellen ist das Medikament keine Gefahr.

«PCNA ist wie ein großer Terminalknotenpunkt einer Fluggesellschaft mit mehreren Flugsteigen. Daten deuten darauf hin, dass PCNA in Krebszellen auf einzigartige Weise verändert wird, und diese Tatsache ermöglichte es uns, ein Medikament zu entwickeln, das nur auf die Form von PCNA in Krebszellen abzielt», sagt die federführende Forscherin Linda Malkas. Sie ist Professorin in der Abteilung für Molekulare Diagnostik und experimentelle Therapeutik der City of Hope.

Das Medikament wurde im Labor mittlerweile an mehr als 70 Krebsarten getestet und führte dazu, dass Krebszellen abgetötet wurden. Dies, ohne den Fortpflanzungszyklus von gesunden Zellen zu beeinträchtigen.

«Die Ergebnisse waren vielversprechend. AOH1996 kann das Tumorwachstum als Monotherapie oder Kombinationsbehandlung in Zell- und Tiermodellen unterdrücken, ohne dass es zu Toxizität kommt», sagt Malkas weiter.

Auch die Tierversuche sind vielversprechend

In Europa sind Experten ebenfalls vorsichtig optimistisch, wie sich bei RTL zeigt. Der Sender sprach mit dem Mediziner Christoph Specht: «Bei diesem Medikament scheint es – ganz vorsichtig gesagt – so zu sein, dass man tatsächlich die Vermehrung der Krebszellen treffen kann, um diese Zellen sozusagen zum Absterben zu bringen, aber die gesunden Zellen in ihrer Vermehrung gesund und ganz zu lassen.»

Weiter positiv stimmen würde, dass die Tötung der Krebszellen nicht nur im Reagenzglas, sondern auch bei Tierversuchen greift.

Nun muss das Medikament weiter an Menschen getestet werden. Bis das Medikament zugelassen wird, müssen alle drei Phasen der Medikamentenzulassung erfolgreich absolviert werden. In der Regel dauert dies bis zu zehn Jahre.