Paläontologie Zähne wie ein Hai und sehr schnell – neuer Raubsaurier entdeckt

uri

14.10.2019

Die 22 in Thailand gefundenen Fossilien gehören zu einer neuen Art: dem Räuber Siamraptor suwati. 
Die 22 in Thailand gefundenen Fossilien gehören zu einer neuen Art: dem Räuber Siamraptor suwati. 
Bild: Duangsuda Chokchaloemwong et al

Forscher haben in Thailand Fossilien eines bisher unbekannten Raubsauriers entdeckt. Der Siamraptor suwati getaufte Spitzenprädator dürfte bis zu acht Meter gross gewesen sein.

In Thailand – bisher nicht unbedingt für spektakuläre paläontologische Funde bekannt –, haben Wissenschaftler die Überreste eines bisher unbekannten Raubsauriers entdeckt. Wie die Paläontologen um Duangsuda Chokchaloemwong von der Nakhon Ratchasima Rajabhat Universität in Thailand im Fachmagazin «Plos One» mitteilen, fanden sie in der Gesteinsformation von Khok-Kruat im Nordosten des Landes 22 Knochenfragmente eines bisher unbekannten Dinosauriers.

Die Fossilien des gewaltigen Fleischfressers stammten von vier verschiedenen Tieren. Der vergebene Name Siamraptor suwati setzt sich zusammen aus dem bis 1939 gebräuchlichen Namen Siam für Thailand, Raptor, das lateinisch «Räuber» bedeutet, und Suwat , Teil des Namens von Suwat Liptapanlop, einem thailändischen Politiker und Unternehmer, der die Wissenschaften im Land fördert.

Knochen mit Hohlräumen machten ihn schnell

Die neu entdeckte Art sei ein früher Vorfahr der sogenannten Carcharodontosauridae, schreiben die Wissenschaftler. Bei den Carcharodontosauridae handelt es sich um räuberische Dinosaurier, die während der Kreidezeit vor 130 bis 89 Millionen Jahren auf allen Kontinenten beheimatet waren.



Bereits zuvor hatten die Paläontologen des thailändisch-japanischen Forschungsprojekts von der Entdeckung bisher unbekannte Pflanzenfresser-Arten an der Stelle berichtet. Im Gegensatz zu den Ratchasimasaurus und Sirindhorna getauften Arten, ist Siamraptor von der Evolution mit echten Räuber-Merkmalen ausgestattet worden: Er hat Zähne, die denen eines Hais stark ähneln. Zudem verfügt er über Knochen mit grossen Hohlräumen. Das machte ihn leicht und entsprechend schnell.

Die Wissenschaftler hoffen nun, dass der spektakuläre Fund das Interesse an der Paläontologie in Thailand befeuert und bestehende Wissenslücken durch künftige neue Funde geschlossen werden können.



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