James Dyson AwardBritin erfindet Plastik-Ersatz aus Algen und Fisch-Abfall
Philipp Dahm
15.11.2019
40 Prozent des weltweiten Plastikmülls sind Verpackungsmaterial. Eine erst 24 Jahre alte Britin hat nun einen Ersatz erfunden, der aus Fischabfällen und Algen bestellt.
40 Prozent des weltweiten Plastikmülls sind Verpackungsmaterial. Eine erst 24 Jahre alte Britin hat nun einen Ersatz erfunden, der aus Fischabfällen und Algen bestellt.
Eine 24-Jährige könnte der Umwelt einen grossen Dienst erwiesen haben – vor allem wenn man bedenkt, dass 40 Prozent des weltweit eingesetzten Plastiks für Verpackungen draufgeht. Genau hier setzt Lucy Hudgens Erfindung an: Die Britin hat einen Plastikersatz entdeckt, der aus Fischabfällen und Algen besteht. 27 Prozent des gefangenen Fisches und an Land gebrachten werden laut UN nicht verwertet.
Die potenziell weltbewegende Erfindung ist die Abschlussarbeit der Produktdesign-Studentin der University Sussex. Das Material, das sie «MarinaTex» getauft hat, besteht aus Fischhaut, Kalk und Algen. Es wird in der Natur innerhalb eines Monats zersetzt, obwohl es sogar noch stärker ist als Plastik, erklärt ihre Almer Mater.
Lucy Hughens «MarinaTex» könnte unseren Meeren einen grossen Dienst erweisen.
Bild:PR
Auch für die Entdeckerin von «MarinaTex» läuft alles aalglatt: Hughes hat für ihre Erfindung nun den James Dyson Award gewonnen, der ihr immerhin gut 38'000 Franken einbringt. Die Auszeichnung der Dyson-Stiftung prämiert seit 2007 Neuprodukte von Jugendlichen und Studenten, «die ein Problem lösen»: Die 24-Jährige setzte sich gegen mehr als 1'000 Konkurrenten durch.
«Plastik ist ein erstaunliches Material und die Folge ist, dass wir zu abhängig davon geworden sind», zitiert der «Guardian» Hughes. «Es macht keinen Sinn, Plastik bei Produkten einzusetzen, die innerhalb eines Tages verbraucht werden müssen. Ich bin sehr aufgeregt, dass ich nun die Chance bekomme, weiter daran zu forschen und alle möglichen Einsatzgebiete untersuchen kann.»
«MarinaTex« besteht aus Fischabfällen, Kalk und Algen.
Bild:PR
Lucys Mutter ergänzte bei der «BBC», ihre Tochter habe ein «dreidimensionales Gehirn»: Sie habe schon früher nach der Schule zuerst die Hausaufgaben erledigt, bevor sie spielen ging. Was die von ihr entworfenen Designs angeht, habe sie seit jeher die Auswirkungen auf die Umwelt im Hinterkopf gehabt.
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