Die Bartini Beriev VVA-14 steht heute auf dem Gelände des Luftwaffenmuseums Monino bei Moskau. Aus dem Experimentalflugzeug wurde nie ein Serienprodukt, doch es beeinflusste wesentlich die sowjetischen Bodeneffektfahrzeuge,
Ein solchesFluggerät lag noch kürzlich vor Derbent am Kaspischen Meer am Strand.
Das auf Russisch als Ekranoplan bezeichnete Bodeneffekt-Fahrzeug ist nur eine von wenigen zu Sowjetzeiten gebauten ähnlichen Maschinen.
Insgesamt zehn Triebwerke konnten das immense Gewicht von bis zu 544 Tonnen in die Luft bewegen.
Bis zum Erstflug der Antonow An-225 war das Ekranoplan das grösste und schwerste Flugzeug der Welt.
Die Höchstgeschwindigkeit betrug angeblich bis zu 500 km/h.
Das seltene Ekranoplan soll nun in einem Militär-Themenpark Touristen anziehen.
Das «Kaspische Seemonster» ist wieder aufgetaucht
Die Bartini Beriev VVA-14 steht heute auf dem Gelände des Luftwaffenmuseums Monino bei Moskau. Aus dem Experimentalflugzeug wurde nie ein Serienprodukt, doch es beeinflusste wesentlich die sowjetischen Bodeneffektfahrzeuge,
Ein solchesFluggerät lag noch kürzlich vor Derbent am Kaspischen Meer am Strand.
Das auf Russisch als Ekranoplan bezeichnete Bodeneffekt-Fahrzeug ist nur eine von wenigen zu Sowjetzeiten gebauten ähnlichen Maschinen.
Insgesamt zehn Triebwerke konnten das immense Gewicht von bis zu 544 Tonnen in die Luft bewegen.
Bis zum Erstflug der Antonow An-225 war das Ekranoplan das grösste und schwerste Flugzeug der Welt.
Die Höchstgeschwindigkeit betrug angeblich bis zu 500 km/h.
Das seltene Ekranoplan soll nun in einem Militär-Themenpark Touristen anziehen.
Während des Kalten Krieges entwickelten die Supermächte einige spektakuläre Waffensysteme – doch nur wenige wirken so bizarr wie das sowjetische Experimentalflugzeug Bartini Beriev VVA-14.
Die Bartini Beriev VVA-14 wurde als experimenteller Vorläufer für ein U-Boot-Jagdflugzeug entwickelt, das die mit den strategischen Polaris-Mittelstreckenraketen bestückten US-amerikanischen U-Boote versenken sollte. Heute existiert nur noch ein desolates Exemplar im russischen Luftwaffenmuseum in Monino bei Moskau.
Überhaupt wurden nur zwei Prototypen des vom italienischstämmigen Flugzeugkonstrukteur Robert Bartini entworfenen Amphibien-Flugzeugs zu Ende gebaut. Eine dritte Maschine wurde noch in einem frühen Bauzustand eingestellt. Als Bartini 1974 starb, wurde auch das Projekt des strahlgetriebenen Amphibienflugzeugs endgültig aufgegeben. Die einzige halbwegs intakte Maschine gelangte 1987 in das Luftwaffenmuseum in Monino, wurde jedoch bereits beim Transport beschädigt und in der Folge geplündert.
Visionen eines «Ausserirdischen»
Der russische Luftfahrthistoriker Andrii Sovenko erklärte dem US-Fernsehsender CNN, Bartini habe als Visionär mit ungewöhnlichem Verstand und Charakter gegolten. Wegen seiner futuristischen Visionen sei er mitunter sogar als «Ausserirdischer» bezeichnet worden. Tatsächlich seien von seinen Ideen aber nur sehr wenige realisiert worden.
Bartini, der 1923 nach dem Aufstieg der Faschisten seine Heimat Italien verliess und in die Sowjetunion ging, habe ursprünglich mehrere Versionen des VVA-14 geplant, so Sovenko, darunter ein Modell mit aufblasbaren Pontons, dem es möglich sein sollte, auf dem Wasser zu landen. Ein anderes Modell sollte hingegen abklappbare Flügel bekommen, um von Flugzeugträgern zu starten.
Beim ersten Testmodell – das heute im Museum steht – sei es lediglich darum gegangen, die Flugeigenschaften zu untersuchen. Es habe zwischen 1972 und 1975 immerhin 107 Flüge mit über 103 Flugstunden durchgeführt, erklärte Sovenko. Der zweite Prototyp sollte dagegen schon Triebwerke für Senkrechtstarts erhalten. Diese seien jedoch niemals zu Ende entwickelt worden, was in letzter Konsequenz auch das Ende des gesamten VVA-14-Projekts bedeutet habe.
Flexibel, aber zu teuer
Dabei habe das Fluggerät, das wegen seines Aussehens auch nach einem Drachen aus einem russischen Volksmärchen benannt wurde, laut Sovenko etliche positive Eigenschaften in sich vereinigen können: «Es hätte sowohl horizontal als auch vertikal an Land und auf dem Wasser starten und landen können», meinte Sovenko zu CNN. Zudem habe es «ähnlich einem Schiff lange auf dem Wasser bleiben und U-Boot-Abwehrkämpfe führen können».
Das Sowjetmilitär habe indes auch früh erkannt, dass dem VVA-14 als U-Boot-Abwehrwaffe doch nur eine geringe Bedeutung zugekommen wäre, da es nur eine geringe Zahl von Torpedos, Raketen oder Bomben habe tragen können. Zudem wäre die Weiterentwicklung bis zur Serienreife wohl zu teuer geworden, weshalb man sich schliesslich für konventionelle Flugzeuge entschieden habe.
Zu teuer ist heute offenbar auch die komplette Sanierung des Relikts aus dem Kalten Krieg. Wie der Direktor des Luftwaffenmuseums erklärte, würde diese umgerechnet 1,2 Millionen Dollar kosten und bis zu zwei Jahre dauern.
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