Skrillex gegen Plagegeister Dubstep verscheucht Stechmücken

uri

6.4.2019

Eine Stechmücke der Gattung Aedes saugt Blut: Bei Elektromusik vergeht den Quälgeistern der Appetit – wenigstens etwas. (Archiv)
Eine Stechmücke der Gattung Aedes saugt Blut: Bei Elektromusik vergeht den Quälgeistern der Appetit – wenigstens etwas. (Archiv)
Bild: Keystone

Electro der Richtung Dubstep bringt Tanzwütige in Wallung – auf Stechmücken hat der Klang offenbar die gegenteilige Wirkung: Beim Sound von DJ Skrillex verlieren die Plagegeister ihre Lust auf Blut und Sex.

Mittels einer Versuchsanordnung haben thailändische Forscher herausgefunden, dass weiblichen Stechmücken den Spass an der Fortpflanzung verlieren, wenn man sie mit lauter Elektromusik beschallt.

AC/DC schlägt Marienkäfern auf den Magen

Dass laute Geräusche Effekte auf Insekten haben, ist bereits bekannt: So finden paarungswillige Mücken etwa schlechter zueinander, wenn sie lauten Tönen einer bestimmten Frequenz ausgesetzt sind. Und ein US-amerikanischer Biologe konnte im letzten Jahr zeigen, dass asiatischen Marienkäfern der Appetit auf Blattläuse vergeht, wenn sie es mit einem lauten AC/DC Song zu tun bekommen.



Die Wissenschaftler um Noppawan P. Morales von der Mahidol University in Thailand testeten nun die Geräuschempfindlichkeit der nicht ungefährlichen Ägyptischen Tigermücke, die etwa als Hauptüberträger von Gelbfieber, Dengue-Fieber und Zika gilt.

Für ihr Experiment, über das sie im Fachmagazin «Acta Tropica» berichten,  benutzten die Forscher möglichst lärmende Musik: Sie griffen zum Titel «Scary Monsters und Nice Sprites» des US-Discjockeys Skrillex, der sich wegen seiner konstant ansteigende Tonhöhe besonders anbot.

Skrillex hilft gegen Mücken

Wie ihre Versuchsanordnung zeigte – es befanden sich hungrige Mückenweibchen, paarungswillige Männchen und ein Goldhamster in einem Käfig –, stachen die Mückenweibchen den Hamster bedeutend seltener, während das Skrillex-Stück lief. Auch hatten sie dann etwa fünfmal weniger Sex.

Die Beobachtung, so die Forscher, biete neue Möglichkeiten für die Entwicklung musikbasierter persönlicher Schutz- und Kontrollmassnahmen gegen durch Aedes übertragene Krankheiten». Der Skrillex-Mückenschutz dürfte indes nicht jedermanns Sache sein. Und vor allem dann nicht, wenn er in einer lauen Sommernacht ohrenbetäubend in der Nachbarwohnung getestet wird.

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