«Perseverance»Erster Bohreinsatz des US-Marsrovers erweist sich als Fehlschlag
dpa
7.8.2021 - 13:56
Die Technik hat funktioniert, und doch wurde das Ziel der Mission nicht erreicht. Eigentlich sollte der US-Marsrover «Perseverance» Bodenproben auf dem roten Planeten entnehmen.
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07.08.2021, 13:56
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Der US-Marsrover «Perseverance» ist bei seiner ersten Suche nach Gesteinsproben leer ausgegangen. Der Rover habe den Boden Jezero-Kraters auf dem Roten Planeten zwar planmässig angebohrt, allerdings wohl keine Felsbröckchen in seinen Fingergrossen Probenbehälter aufgenommen, teilte die Raumfahrtbehörde Nasa am Freitag (Ortszeit) mit. Ingenieure überprüften jetzt, was genau passiert ist. Die Bodenproben sollen auf der Erde analysiert werden.
Die Bohrung sei nicht der erhoffte Volltreffer geworden, räumte Wissenschaftschef Thomas Zurbuchen ein. «Wenn man Neuland betritt gibt es immer Risiken», sagte er.
Projektwissenschaftler Ken Farley sagte, das Gestein habe womöglich andere Eigenschaften als angenommen. Als nächstes werde man das Bohrloch mit Hilfe der Kamera am Roboterarm des Rovers in Augenschein nehmen, um zu sehen, was da eigentlich drin ist. Das Gestein sei möglicherweise zerbrochen oder gar zu Sand zerbröselt.
Premiere vertagt
«Es ist ein bisschen enttäuschend, denn diese ganze komplizierte Maschinerie hat gut funktioniert, die Technik hat gut funktioniert – nur der Mars hat offenbar nicht mitgespielt», sagte Farley. Er glaube aber nicht, dass es sich um ein langfristiges Problem handle. «Wir werden durchhalten» («We will persevere»), sagte er in Anspielung auf den Namen des Rovers «Perseverance» («Durchhaltevermögen»).
Die Nasa will mit dem Rover 31 Bodenproben nehmen, die dann Anfang der 30 Jahre von einer Mars-Expedition der europäischen Raumfahrtorganisation ESA eingesammelt und zur Erde abtransportiert werden sollen. Das wäre eine Premiere für die Forschung. Bislang können Gesteinsproben nur auf dem Mars selbst untersucht werden.