Halbiert in 85 JahrenVorher-Nachher-Bilder zeigen Gletscherschwund in der Schweiz
bd, sda
22.8.2022 - 16:10
Gletscherschwund: Die Schweiz setzt auf Abdeckplanen
Modernste Satellitenmessungen belegen, dass die asiatischen Gletscher nicht mehr zu retten sind. Die in der Schweiz praktizierte Methode, Gletschereis mit Planen abzudecken, könnte sich dafür lokal auszahlen.
04.06.2021
Die Gletscher in die Schweiz haben im 20. und 21. Jahrhundert stark an Masse verloren. Doch nicht alle sind gleich stark vom Schwund betroffen, wie eine Studie der ETH zeigt.
Keystone-SDA, bd, sda
22.08.2022, 16:10
22.08.2022, 19:11
SDA/uri
Das Volumen der Schweizer Gletscher hat sich zwischen 1931 und 2016 halbiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft (WSL).
Die Studie zeigt, dass es im untersuchten Zeitraum einen markanten Gletscherschwund gab, wie ETH und WSL am Montag mitteilten. Zwar seien nicht alle Gletscher jedes Jahr geschmolzen, in den 1920er und 1980er Jahren wuchs die Masse zum Teil sogar vereinzelt, gesamthaft war das Klima im 20. Jahrhundert aber ungünstig für Gletscher. Zudem seien die Gletscher im Verlauf der Zeit immer schneller geschmolzen.
Die Studie zeigt weiter, dass nicht alle Gletscher gleich vom Schwund betroffen waren. Wie stark ein Gletscher geschmolzen ist, hängt demnach davon ab, auf welcher Höhe er sich befindet, wie flach die Gletscherzunge ausläuft und wie stark er mit Schutt bedeckt ist.
Besonders an der Studie ist eine neue Datengrundlage. Mithilfe von 21'700 Fotografien, die zwischen 1916 und 1947 aufgenommen wurden, haben die Forschenden die Oberfläche der Gletscher zu zwei verschiedenen Zeitpunkten ermittelt. Danach haben sie daraus die Volumendifferenz berechnet und die Topographie aller Schweizer Gletscher für das Jahr 1931 rekonstruiert. Danach wurden Vergleiche mit Daten aus den 2000er-Jahren gemacht.
Damit haben Forschende erstmals rekonstruiert, wie sich die Gletscher im 20. Jahrhundert entwickelt haben. Bisher basierte das Bild der Gletscherveränderungen vor allem aus langfristigen Gletscherbeobachtungen und - messungen im Feld und anhand von Luftbildaufnahmen aus den Jahren nach 1960.
Zudem gab es nur bei wenigen Schweizer Gletschern regelmässige Messungen, zum Beispiel beim Claridenfirn. Bei diesen älteren Daten kann es zudem zu grösseren Verzerrungen kommen, weil sich die Fehler von früheren, ungenauen oder unsicheren Messungen anhäufen.
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