In der Schweiz, Deutschland und Österreich herrscht seit Mai 2017 verbreitet Hitze, und es entstanden zahlreiche schwerere Unwetter. Doch bereits zum Anfang des Jahres 2017 kam es vereinzelt zu massiven Sturmschäden und Überschwemmungen. Wie hier am 5. Januar auf dem Steilufer von Zempin (Mecklenburg-Vorpommern) auf der Insel Usedom: Die Ruine eines Imbiss.
Nach der Sturmflut kam es auch an der Ostsee in Lübeck (Schleswig-Holstein) in der Innenstadt zu Überschwemmungen. Wider Erwarten sei das Hochwasser in der Nacht zum 5. Januar nicht so schnell abgelaufen wie erwartet, teilte die Feuerwehr damals mit. Besonders betroffen war nach Angaben der Polizei die Lübecker Altstadt.
Wenige Tage später: Der Fischmarkt in Hamburg steht am 12. Januar unter Wasser.
Ein Tornado ist am späten Nachmittag des 09. März über den Dächern von Kürnach bei Würzburg (Bayern) zu sehen. «Es wurden 20 bis 30 Dächer abgedeckt, zwei Bäume umgeknickt und Gartenhäuschen umgeweht», sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand.
Feuerwehrleute und Anwohner räumen noch am gleichen Tag in einem Wohngebiet die Schäden auf, die am späten Nachmittag eine Windhose angerichtet hatte. Tornado hatte sich am späten Nachmittag zeitlich und räumlich eng begrenzt innerhalb einer Gewitterzelle entwickelt.
Von einem Wetterextrem ins andere: Nach einem Waldbrand im Gebiet der Lieberoser Heide nahe Lieberose (Brandenburg). Der Grossbrand wurde durch ein schweres Unwetter gelöscht.
Nach einem Sturm am 31. Mai in Heimiswil, Kanton Bern, ist ein Teil einer Strasse abgebrochen beziehungsweise weggeschwemmt worden.
Ein entwurzelter Baum liegt am 15. Juni in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) nach einem Unwetter auf einem Haus.
Überschwemmungen, geflutete Keller und Brände nach Blitzschlägen haben am 21. Juni in Kärnten für einige Feuerwehreinsätze gesorgt. Betroffen war vor allem die Bezirksstadt Wolfsberg.
Autos fahren am 22. Juni in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) an einem umgestürzten Baum vorbei. Nach hochsommerlichen Temperaturen haben in Ostdeutschland die angekündigten schweren Unwetter eingesetzt.
In Ebstorf (Niedersachsen) hat es am 22. Juni stark gehagelt.
Auch die Strassen im Stadtteil Ricklingen in Hannover wurden am 22. Juni überschwemmt.
Am 22. Juni kam es auch in Havighorst (Schleswig-Holstein) ...
... und in Hamburg-Lohbrügge zu einem starkem Unwetter.
Am 23. Juni hat sich im Raum Knittelfeld, Österreich, ein Unwetter ereignet.
28. Juni in Lugano im Tessin: Die Wassermassen des Flusses Cassarate fliessen mit Hochwasserstand vor dem Monte San Salvatore vorbei. Nach dem starken Regen und den heftigen Niederschlägen in der Nacht hatte die Kantonspolizei die Bewohner aufgefordert zuhause zu bleiben.
Bauarbeiter heben das Bachbett des Flusses Cassarate ausn nachdem Wasser und Schlamm auf die benachbarte Kantonsstrasse geflutet war.
Der Fluss Maggia bei Avegno-Gordevio führt nach den heftigen Regenfällen vom 28. Juni viel Wasser, weshalb der anliegende Campingplatz Piccolo Paradiso vorsorglich evakuiert wurde.
Eine Böschung an der Anschlussstelle Oranienburg-Süd/B96 in Oranienburg, nördlich von Berlin, ist am 29. Juni auf einer Länge von etwa 250 Metern nach den starken Regenfällen im Tagesverlauf abgerutscht. Örtlich fiel binnen weniger als 24 Stunden mehr als doppelt so viel Regen wie normalerweise im ganzen Juni.
Ein Kleinwagen schwimmt am 29. Juni in Oranienburg (Brandenburg) nach Starkregen in einer überfluteten Bahnunterführung. In Oranienburg sind mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden gefallen und haben teilweise den Verkehr lahmgelegt.
Expertin warnt: «Das Wetter wird immer extremer»
In der Schweiz, Deutschland und Österreich herrscht seit Mai 2017 verbreitet Hitze, und es entstanden zahlreiche schwerere Unwetter. Doch bereits zum Anfang des Jahres 2017 kam es vereinzelt zu massiven Sturmschäden und Überschwemmungen. Wie hier am 5. Januar auf dem Steilufer von Zempin (Mecklenburg-Vorpommern) auf der Insel Usedom: Die Ruine eines Imbiss.
Nach der Sturmflut kam es auch an der Ostsee in Lübeck (Schleswig-Holstein) in der Innenstadt zu Überschwemmungen. Wider Erwarten sei das Hochwasser in der Nacht zum 5. Januar nicht so schnell abgelaufen wie erwartet, teilte die Feuerwehr damals mit. Besonders betroffen war nach Angaben der Polizei die Lübecker Altstadt.
Wenige Tage später: Der Fischmarkt in Hamburg steht am 12. Januar unter Wasser.
Ein Tornado ist am späten Nachmittag des 09. März über den Dächern von Kürnach bei Würzburg (Bayern) zu sehen. «Es wurden 20 bis 30 Dächer abgedeckt, zwei Bäume umgeknickt und Gartenhäuschen umgeweht», sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand.
Feuerwehrleute und Anwohner räumen noch am gleichen Tag in einem Wohngebiet die Schäden auf, die am späten Nachmittag eine Windhose angerichtet hatte. Tornado hatte sich am späten Nachmittag zeitlich und räumlich eng begrenzt innerhalb einer Gewitterzelle entwickelt.
Von einem Wetterextrem ins andere: Nach einem Waldbrand im Gebiet der Lieberoser Heide nahe Lieberose (Brandenburg). Der Grossbrand wurde durch ein schweres Unwetter gelöscht.
Nach einem Sturm am 31. Mai in Heimiswil, Kanton Bern, ist ein Teil einer Strasse abgebrochen beziehungsweise weggeschwemmt worden.
Ein entwurzelter Baum liegt am 15. Juni in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) nach einem Unwetter auf einem Haus.
Überschwemmungen, geflutete Keller und Brände nach Blitzschlägen haben am 21. Juni in Kärnten für einige Feuerwehreinsätze gesorgt. Betroffen war vor allem die Bezirksstadt Wolfsberg.
Autos fahren am 22. Juni in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) an einem umgestürzten Baum vorbei. Nach hochsommerlichen Temperaturen haben in Ostdeutschland die angekündigten schweren Unwetter eingesetzt.
In Ebstorf (Niedersachsen) hat es am 22. Juni stark gehagelt.
Auch die Strassen im Stadtteil Ricklingen in Hannover wurden am 22. Juni überschwemmt.
Am 22. Juni kam es auch in Havighorst (Schleswig-Holstein) ...
... und in Hamburg-Lohbrügge zu einem starkem Unwetter.
Am 23. Juni hat sich im Raum Knittelfeld, Österreich, ein Unwetter ereignet.
28. Juni in Lugano im Tessin: Die Wassermassen des Flusses Cassarate fliessen mit Hochwasserstand vor dem Monte San Salvatore vorbei. Nach dem starken Regen und den heftigen Niederschlägen in der Nacht hatte die Kantonspolizei die Bewohner aufgefordert zuhause zu bleiben.
Bauarbeiter heben das Bachbett des Flusses Cassarate ausn nachdem Wasser und Schlamm auf die benachbarte Kantonsstrasse geflutet war.
Der Fluss Maggia bei Avegno-Gordevio führt nach den heftigen Regenfällen vom 28. Juni viel Wasser, weshalb der anliegende Campingplatz Piccolo Paradiso vorsorglich evakuiert wurde.
Eine Böschung an der Anschlussstelle Oranienburg-Süd/B96 in Oranienburg, nördlich von Berlin, ist am 29. Juni auf einer Länge von etwa 250 Metern nach den starken Regenfällen im Tagesverlauf abgerutscht. Örtlich fiel binnen weniger als 24 Stunden mehr als doppelt so viel Regen wie normalerweise im ganzen Juni.
Ein Kleinwagen schwimmt am 29. Juni in Oranienburg (Brandenburg) nach Starkregen in einer überfluteten Bahnunterführung. In Oranienburg sind mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden gefallen und haben teilweise den Verkehr lahmgelegt.
Entweder ist es zu heiss oder zu nass. Ein ständiger Wechsel der Extreme. Was mit unserem Wetter los ist – und welche drastischen Folgen der Klimawandel für die Schweiz hat, erklärt Klimaexpertin Martine Rebetez im Interview mit «Bluewin».
Dieser Sommer ist gekennzeichnet durch Hitzewellen mit Temperaturen bis zu 37 Grad, Kälteeinbrüche und schwere Gewitter, die zu massiven Schäden geführt haben. Doch nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa scheinen wetterbedingte Katastrophen immer häufiger zu werden.
Der Grund liegt im Klimawandel, das bestätigt einmal mehr Meteorologin Sharon Satz von MeteoNews auf Anfrage von «Bluewin»: «Wetterextreme sind normal, doch durch den Klimawandel können sie gehäuft auftreten». Wegen der globalen Erwärmung werden Extreme nicht nur immer häufiger, sondern auch zunehmend intensiver. Besonders bemerkbar mache sich das in den hohen sommerlichen Temperaturen, vermehrt auftretenden Dürren, sowie Episoden intensiver Niederschläge. Man müsse entweder mit Unwettern oder Trockenheit rechnen. Für ein gesundes Mittelmass gebe es zukünftig eine zunehmend geringere Wahrscheinlichkeit, so Satz.
Auch Martine Rebetez, Klimatologin bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, warnt vor immer extremeren Wetterlagen. Denn nebst den mit gewissen Unregelmässigkeiten von Jahr zu Jahr steigenden Temperaturen verändern sich die Abflüsse (Regime) der Niederschläge, Wirbelstürme werden häufiger, Schneefälle seltener, Gletscher gehen unaufhaltsam zurück und der Meeresspiegel erhöht sich. «Was sich nicht ändert, ist das sehr unregelmässige Klima und die ganzjährigen Niederschläge», so Rebetez. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Schweiz in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten ein mediterranes Klima erreicht.
Dringender Handlungsbedarf auf mehreren Ebenen
Auch die Schweiz werde sehr betroffen sein vom Klimawandel, informiert die Klimatologin - und sieht dringenden Handlungsbedarf, denn «die Folgen sind vielfältig». So warnt Rebetez etwa vor einem Anstieg der Sommersterblichkeit, vor der fortschreitenden Reduzierung des Wintertourismus, vor Veränderungen der Waldökosysteme sowie vor Problemen für die Landwirtschaft (Dürren, Krankheiten ect.), wenn nicht bald etwas unternommen wird. «Zumal es ohnehin schon spät ist, denn wir haben bereits Unmengen an Treibhausgas in die Atmosphäre abgegeben».
Um den drastischen Entwicklungen infolge des Klimawandels entgegenzuwirken und sich auf die neuen Bedingungen einzustellen, müsse auf mehreren Ebenen agiert werden: «Die Schweiz ist ein technisch hoch entwickeltes Land. Sie kann Techniken (zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, Anm. d. Red.) entwickeln, die woanders übernommen werden», sagt sie.
Es gebe zahlreiche Möglichkeiten der Anpassung, wie beispielsweise eine bessere Städteplanung, um Hitzewellen zu trotzen oder die Organisation der Lagerung und Verwaltung von Wasser, um Dürreperioden und den Rückgang der Gletscher zu kompensieren. Auch den Sommertourismus heisst es voranzutreiben, um dem Rückgang des Wintertourismus begegnen zu können.
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