Coronakrise Forschungsschiff «Polarstern» setzt seine Drift aus

24.4.2020

Seit September 2019 driftet die «Polarstern» im Eis. Nun zwingt die Corona-Pandemie den Forschern eine Pause auf. Für den vorgesehenen Personal-Austausch sind schlicht keine Flüge möglich.

Als Folge der weltweiten Corona-Pandemie unterbricht das Forschungsschiff «Polarstern» während seiner einjährigen Arktis-Expedition für drei Wochen seine Eisdrift.

Nur so sei es möglich, den nächsten Personalwechsel an Bord zu ermöglichen, sagte Expeditionsleiter Markus Rex am Freitag. «Wir sind froh, dass wir diese Lösung gefunden haben», betonte er.



Mitte Mai werde der Eisbrecher nach Monaten der Drift seinen Motor wieder anstellen und bis zur Eiskante des Nordpolarmeeres fahren. Dort sollen die deutschen Forschungsschiffe «Sonne» und «Maria S. Merian» mit dem neuen 100-köpfigen Expeditionsteam an Bord zeitgleich eintreffen. Die beiden Schiffe starten ebenfalls Mitte Mai von Bremerhaven aus Richtung Arktis. «Wir haben Glück, dass die 'Polarstern' schon so weit diesseits des Nordpols ist», sagte Rex.

Dreiwöchige Unterbrechung der Messdaten

Nach dem Austausch des Personals soll die «Polarstern» zu ihrer Eisscholle zurückkehren, mit der sie seit Monaten driftet. Anschliessend sollen die Forschungsarbeiten fortgesetzt werden. «Wir werden eine dreiwöchige Unterbrechung der Messdaten haben», sagte Rex, «angesichts der Corona-Krise sind das für uns aber relativ milde Auswirkungen.»

Bereits am Mittwoch wurden mit zwei kanadischen Flugzeugen vom Typ Twin Otter sieben «Mosaic»-Teilnehmer von der «Polarstern» abgeholt. «Die Flieger sind erfolgreich auf der präparierten Landebahn auf der Scholle gelandet», sagte Rex. 

Die «Polarstern» war im September 2019 zur Expedition aufgebrochen, die Rückkehr in Bremerhaven ist für Oktober 2020 geplant. Ursprünglich sollte alle zwei Monate das Team gewechselt werden. Wegen der Corona-Krise und den Reisebeschränkungen seien die für April geplanten Flüge ab Spitzbergen aber nicht möglich, so Rex. In Zusammenarbeit mit Ministerien, Behörden und Instituten sei die beste alternative Lösung für den Austausch gefunden worden. 



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