Einkommen Grosse Einkommensunterschiede nach der Lehre

iw, sda

29.6.2021 - 11:06

Wer richtig gut verdienen will, der mache eine IT-Ausbildung, am besten auf tertiärer Stufe. Wer die Minimalvariante der Lehre wählt und dann auch noch in einem schlecht bezahlten Berufsfeld wie beispielsweise Verkauf, hat gut und gern ein Viertel weniger in der virtuellen Lohntüte. (Symbolbild).
Wer richtig gut verdienen will, der mache eine IT-Ausbildung, am besten auf tertiärer Stufe. Wer die Minimalvariante der Lehre wählt und dann auch noch in einem schlecht bezahlten Berufsfeld wie beispielsweise Verkauf, hat gut und gern ein Viertel weniger in der virtuellen Lohntüte. (Symbolbild).
Keystone

5270 Franken verdient man in der Schweiz im Schnitt fünfeinhalb Jahre nach abgeschlossener Lehre. Im IT-Bereich liegt der Lohn 1100 Franken höher, während im Verkauf und im Dienstleistungsbereich das Monatseinkommen unter 5000 Franken liegt.

iw, sda

Das zweithöchste Bruttomedianeinkommen für ein Vollzeitpensum hinter «Informatik und Kommunikationstechnologie» erzielten nach fünfeinhalb Jahren Berufsfahrung Pflegeberufe mit 6060 Franken im Schnitt, gefolgt von «Elektrizität und Maschinenbau» (5445 Franken), «Architektur und Baugewerbe» (5425 Franken), ("Rechnungswesen, Marketing und Sekretariatsarbeit» (5367 Franken) und «Sozialwesen» (5349 Franken).

In allen Berufsfeldern gilt: Höhere Bildung zahlt sich aus. Mit Berufsmaturität haben Berufsleute Aussicht auf 10 Prozent mehr Lohn als Kolleginnen und Kollegen, die es bei einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) haben bewenden lassen. Noch einmal fast 700 Franken weniger haben Inhaberinnen und Inhaber eines Eidgenössischen Berufsattests (EBA) Ende Monat in der virtuellen Lohntüte, nämlich im Schnitt 4550 Franken.

Bildungsfleiss schenkt ein

Während das Medianeinkommen (Median heisst: Die Hälfte verdient mehr, die andere weniger) für die gesamte Kohorte der Absolventinnen und Absolventen fünfeinhalb Jahre nach dem Abschluss bei 5270 Franken liegt, beträgt es bei dem Viertel der Personen, die ihre Ausbildung auf Tertiärstufe fortgesetzt haben, 5710 Franken.

Personen, die an einer höheren Fachschule oder einer Fachhochschule bereits einen Abschluss auf Tertiärstufe erworben haben, erzielen ein Medianeinkommen von 5990 Franken. Das sind 800 Franken mehr als bei jenen, die nach dem Abschluss ihrer beruflichen Grundbildung keine Ausbildung mehr absolviert haben.

Tessin: Weniger Lohn, aber tiefere Preise

Dank einer innovativen Methode der experimentellen Statistik, bei der die Registerdaten mit den Daten der Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik BFS verknüpft wurden, konnte erstmals die Einkommensentwicklung nach dem Abschluss eines eidgenössischen Berufsattests (EBA), eines eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ) oder einer parallel zum EFZ erworbenen Berufsmaturität (BM1) analysiert werden. Das teilte das BFS am Dienstag mit.

Grosse Unterschiede zeigten sich bei den Sprachregionen: Fünfeinhalb Jahre nach dem Abschluss liegt das Medianeinkommen im Tessin bei 4850 Franken, in der Deutsch- und rätoromanischen Schweiz bei 5270 Franken und in der französischen Schweiz bei 5200 Franken. Das muss nicht heissen, dass Berufsleute im Süden über weniger Kaufkraft verfügen: «Um die regionalen Unterschiede in Bezug auf das verfügbare Einkommen richtig zu interpretieren, muss allerdings auch das Preisniveau berücksichtigt werden», warnt das BFS.