Corona-Massnahmen Die Schweizer verlieren zusehends die Disziplin 

sda, stsc, smi

18.11.2021 - 09:00

Seit dem Frühling verzichten weniger Menschen auf den öV, sie bleiben seltener zu Hause und treffen sich wieder häufiger.
Seit dem Frühling verzichten weniger Menschen auf den öV, sie bleiben seltener zu Hause und treffen sich wieder häufiger.
Keystone

Schweizerinnen und Schweizer halten sich weniger an die Corona-Schutzmassnahmen. Nur gut zwei Drittel achten noch auf den Abstand, bei den 18- bis 29-Jährigen ist es weniger als die Hälfte.

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Die Zeiten, in denen Corona-Schutzmassnahmen das Strassenbild bestimmten sind vorbei. Eine wachsende Zahl von Schweizer*innen hält sich zusehends weniger daran und bewegt sich wie früher. 

Nur noch knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung meidet den öffentlichen Verkehr. Auf private Besuche verzichtete zum Zeitpunkt der Befragung in der zweiten Oktoberhälfte nur noch etwa jede fünfte Person. Im Februar 2021 waren es noch rund 70 Prozent, wie die ZHAW mitteilte.

Dies zeigt der aktuelle Covid-19-Social-Monitor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universitäten Zürich und Bern.

Vertrauen in die Medien schwindet, Lebensqualität steigt

Ausserdem geht aus dem Monitor hervor, dass seit Beginn der Coronavirus-Pandemie das Vertrauen in Behörden und Medien abgenommen hat. Noch rund zwei Drittel vertraut den Behörden (April 2020: 82 Prozent) und nur noch 56 Prozent zeigen starkes Vertrauen gegenüber den Medien (April 2020: 69 Prozent).

Die Wissenschaft geniesst das Vertrauen von stabilen 65 Prozent der Bevölkerung. Menschen mit tieferem Einkommen und niedrigerem Bildungsniveau vertrauen Medien und Wissenschaft generell weniger,  heisst es in der Mitteilung weiter.

Die gute Nachricht: Seit dem letzten Shutdown im Januar hat die Lebensqualität wieder merklich zugenommen. Rund neun von zehn Personen schätzen diese als gut ein. Ebenfalls nahm der Anteil derjenigen ab, die eine erhöhte psychische Belastung spüren, wobei sich der Wert je nach Altersgruppe unterscheidet. Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 37 Prozent weiterhin am höchsten, bei den 60- bis 79-Jährigen sind es 15 Prozent.

In die regelmässigen Erhebungen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind Rückmeldungen von zwischen 1492 und 2802 Personen zwischen 18 und 79 Jahren aus allen Landesteilen eingeflossen. Von März 2020 bis Ende Oktober 2021 haben die Forschenden bisher 19 Befragungen durchgeführt.