Die Besatzung der Internationalen Raumstation hat am Sonntag eine beschädigte Sojus-Kapsel mit Hilfe eines Roboterarms untersucht. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos teilte mit, mit einer am Roboterarm montierten Kamera seien Bilder der Sojus MS-22 gemacht worden, aus der am Mittwoch Kühlmittel ausgetreten war.
18.12.2022, 19:45
dpa
Die Aufnahmen sollten am Montag an die Bodenkontrolle übermittelt und dort gemeinsam mit weiteren Daten bis zum Ende des Monats analysiert werden. Danach soll über weitere Schritte entschieden werden.
Eine Möglichkeit besteht nach Angaben von Roskosmos darin, den Flug einer weiteren Sojus-Kapsel zur ISS zu vorzuziehen. Eigentlich sollte die Sojus MS-23 im März nächsten Jahres mit drei Besatzungsmitgliedern zur Raumstation fliegen. Sie könnte aber auch schon früher ohne Besatzung ins All geschickt werden. Mit der Kapsel könnten einige der sieben Besatzungsmitglieder, die sich derzeit in der Raumstation aufhalten, nach Hause zurückkehren.
Wohl keine Gefahr für die Besatzung
Von russischer Seite verlautete am Donnerstag, ein Mikrometeorit könnte das Leck verursacht haben. Roskosmos sprach von einem Schaden an der Aussenhaut eines Instrumenten- und Ausrüstungsraums.
Roskosmos und die US-Raumfahrtbehörde versicherten, das Problem stelle keine Gefahr für die Besatzung dar. Wegen des Lecks mussten zwei Kosmonauten in der vergangenen Woche einen geplanten Aussenbordeinsatz abbrechen. Ein weiterer Einsatz amerikanischer Astronauten ist für den kommenden Mittwoch geplant.
Die Russen Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der Nasa-Astronaut Frank Rubio waren mit der Kapsel am 21. September an der ISS angekommen. Sie dient derzeit als Rettungskapsel für die Besatzung. Geplant war, dass sie im März mit einem Teil der ISS-Besatzung zur Erde zurückkehrt.