Darum schauen Hunde so treuherzig Japanische Forscher entschlüsseln Geheimnis um Hundeblick

lru

23.12.2023

Der treue Blick eines Beagle hat eine starke Wirkung auf Menschen. Das ist kein Zufall, sagen Forscher.
Der treue Blick eines Beagle hat eine starke Wirkung auf Menschen. Das ist kein Zufall, sagen Forscher.
Bild: imago/CHROMORANGE

Wenn Hunde uns mit ihren grossen Kulleraugen treuherzig anblicken, kann ihnen kaum jemand widerstehen. Japanische Forscher haben jetzt herausgefunden: Die Anziehungskraft von Hundeaugen ist kein Zufall.

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  • Bei der Anpassung an das Leben mit Menschen haben Hunde auch ihre Augen verändert.
  • Ihre Iris und die Pupillen wurden grösser und dunkler.
  • Menschen nehmen grosse Pupillen automatisch als Zeichen von Verletzlichkeit wahr.
  • Schuld für die Wirkung des Hundeblicks ist dasselbe Hormon, das auch Mütter an ihre Babys bindet: Oxytocin.

Viele «Hündeler» kennen das: Hundeaugen berühren emotional wie kaum etwas anderes. Dabei ziehen die Vierbeiner alle Register.

Mit gesenktem Kopf blicken sie hoch, oder sie schauen uns so intensiv mit ihren Knopfaugen an, als könnten sie uns tief die Seele blicken. Viele Hunde setzen auch ihre Mimik ein und betören mit ihren grossen Augen. 

Der Hundeblick kommt nicht von ungefähr

Das alles ist kein Zufall, haben japanische Forscher jetzt herausgefunden. Bei Hunden habe sich im Laufe ihrer Domestizierung auch ihre Augenfarbe verändert, besagt das Ergebnis einer neuen Studie. Auf diese Weise wirken sie auf Menschen schutzbedürftig und ungefährlich.

Die Farbe der Iris von Hunden sei dunkler als jene von Wölfen, und «die dunkle Farbe beeinflusst die Wahrnehmung durch den Menschen positiv», heisst es im Bericht des Instituts für Tierforschung der japanischen Teikyo-Universität.

Bis heute haben Wölfe eine hellere, fast schon gelbe Iris, von der sich die schwarze Hunde-Pupille deutlich abhebt, führt die diese Woche in der «Royal Society Open Science» veröffentlichte Studie aus.

Führen bei Menschen zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin: dunkle Hundeaugen.
Führen bei Menschen zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin: dunkle Hundeaugen.
Bild: IMAGO/Design Pics

Alle 30 Hunderassen, die für die Studie berücksichtigt wurden, haben eine grosse und dunkle Iris, in der die Pupille schwer auszumachen ist.

Diese grossen und dunklen Augen führen bei Menschen zur Ausschüttung von Oxytocin – also jenem Hormon, das auch bei Müttern freigesetzt wird, wenn sie ihr kleines Kind anschauen.

Grosse dunkle Augen gelten als ungefährlich

Warum dunkle Augen Lebewesen für Menschen liebenswert machen, erklären die Forscher mit einem Instinkt aus der Evolution.

Dieser sorgt dafür, dass eine geweitete grosse Pupille mit positiven Emotionen in Verbindung gebracht wird.

Der Hundeblick hat für die Tiere zudem eine Überlebensfunktion. Um Hunde, die einen herzerweichenden Blick drauf haben, kümmerten sich Menschen intensiver als um andere. Deshalb setzte sich der Einsatz des Hundeblicks zunehmend als Überlebensvorteil durch.