Tests im Test Nur ein Antikörper-Schnelltest als überzeugend eingestuft

SDA

1.9.2020

Einem Patienten wird Blut für einen Antikörpertest entnommen. (Symbolbild)
Einem Patienten wird Blut für einen Antikörpertest entnommen. (Symbolbild)
Keystone

Nur einer von elf überprüften Antikörper-Schnelltests ist so gut wie von Herstellern versichert. Bei einigen Tests sei ein zufriedenstellendes Resultat möglich, falls zwei Tests nacheinander durchgeführt würden, teilte das Rote Kreuz mit.

Ein Baustein im Kampf gegen Sars-CoV-2 sind Corona-Antikörpertests, um beispielsweise die Durchseuchung oder die Dunkelziffer der Infektionen in der Bevölkerung zu ermitteln. Eine vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) mitfinanzierte Studie verglich nun zwei von der US-Gesundheitsbehörde FDA zertifizierte Labortests mit elf kommerziell erhältlichen Schnelltests.

Mit diesen Schnelltests soll sich innert wenigen Minuten anhand eines Tröpfchen Bluts nachweisen lassen, ob jemand Antikörper gegen das Coronavirus aufweist.

Die Forschenden um Fabian Rudolf von der ETH Zürich fanden heraus, dass sich nur einer der untersuchten Tests für eine direkte Anwendung eignet. Es handelt sich um einen Schnelltest namens Hightop aus China, der dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF zufolge in der Schweiz bisher kaum verbreitet ist. Die anderen Tests wiesen zum Teil beträchtliche Abweichungen von den Herstellerangaben auf.

Herdenimmunität kostengünstig bestimmen

Fünf der mittelmässig guten Tests ergaben jedoch in Kombination mit einem zweiten mittelmässigen Test aussagekräftige Resultate. «Für die Bestimmung der Herdenimmunität und Bewältigung einer weiteren Welle gibt es damit exakte, rasche und kostengünstige Verfahren», sagte Rudolf gemäss der Mitteilung vom SRK. Für individuelle Diagnosen würden sich die Tests hingegen weniger eignen.

Um die Schnelltests zu überprüfen, zogen die Forschenden etwa 500 Covid-19-Blutproben aus der Biobank des Kantons Basel-Land sowie 350 Proben von Blutspendern mit Grippesymptomen aus früheren Jahren heran. Die Studie liegt derzeit als Vorab-Publikation auf dem Preprint-Server medRxiv und wurde noch nicht von anderen Wissenschaftlern begutachtet.

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