Wegen Atemgeräten Patienten in den Niederlanden verklagen Philips-Konzern

phi

19.1.2022

Wer an Schlafapnoe leidet und kein Atemgerät hat, wacht morgens auf, ohne erholt zu sein.
Wer an Schlafapnoe leidet und kein Atemgerät hat, wacht morgens auf, ohne erholt zu sein.
Symbolbild: Getty Images

Atemgeräte von Philips, die Schlafapnoe verhindern sollen, enthalten krebserregende Stoffe. Nach den USA ist nun auch in den Niederlanden Klage von 185 Patienten eingereicht worden.

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Schlafapnoe ist eine Geissel: Ohne Beatmungsgerät ist eine Nacht für Betroffene keine wirkliche Erholung. Millionen Geräte von Philips sorgen dafür, dass Luft in den Schlafenden gepumpt wird, wenn die Atmung aussetzt. Auch in der Schweiz nutzen viele Tausende die Produkte des niederländischen Konzerns.

Nachdem sich herausgestellt hat, dass bestimmte Bauteile mit der Zeit krebserregende Stoffe absondern können, haben sich in den USA bereits Kläger zusammengetan, die behaupten, ihre Gesundheit sei durch die Philips-Geräte beeinträchtigt worden. Die potenziellen Kosten für den Konzern gehen hier in die Milliarden.



Doch nun droht auch in Europa Ärger: Im Heimatland von Philips haben sich mindestens 185 Personen zusammengefunden, um gegen das Unternehmen vorzugehen. Die Anwaltskanzleien Achmea Rechtsbijstand und DAS vertreten dabei jeweils rund 40 Personen, während SAP ursprünglich vier Mandanten vertritt, denen sich etwa 100 Kläger angeschlossen haben sollen.

Philips muss insgesamt 5,2 Millionen Atemgeräte ersetzen und hat für den Rückruf Kosten in Höhe von 233 Millionen Franken eingeplant. Der Aktienkurs rauschte nach der Meldung deshalb letzte Woche 15 Prozent nach unten.