Hoffnung der Obstbauern Quittenbaum im Tösstal ist gegen hässliche Pilzerkrankung resistent

uri

31.1.2019

Quitten werden häufig von der Blattbräune befallen. Der Baum im Tösstal ist dagegen offenbar immun. (Symbolbild)
Quitten werden häufig von der Blattbräune befallen. Der Baum im Tösstal ist dagegen offenbar immun. (Symbolbild)
Bild:  CC BY-SA 3.0

Im Zürcher Tösstal steht ein uralter Quittenbaum, der eine Resistenz gegen die Blattbräune-Krankheit entwickelt hat. Das Exemplar soll nun durch Zucht vermehrt werden.

Im Rahmen eines Inventarisierungsprojekts von Fructus, der Vereinigung zur Förderung alter Obstorten, und dem Bundesamt für Landwirtschaft ist bei einem erfassten Quittenbaum in Gyrenbad bei Turbenthal etwas Verblüffendes festgestellt worden. Bei der rund 100 Jahre alten Pflanze schmecken angeblich nicht nur die Früchte besonders gut – sie sei auch noch gegen die sogenannte «Blattbräune» immun, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.



Bei der Blattbräune handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die auch andere Pflanzen, etwa Rotdorn, mitunter auch Birnen und Äpfel befallen kann. Ist ein Quittenbaum erst einmal vom Pilz infiziert, zeigen sich auf den Blättern feine rötliche Flecken, die sich vergrössern und immer dunkler werden.

Aufwendige Pflege

Schliesslich verbräunen die Blätter komplett und fallen häufig ab. Betroffene Pflanzen sind deshalb meist von weitem schon daran zu erkennen, dass sie von unten her kahl werden. Auch weisen sie einen geringeren Fruchtertrag auf. Sind auch die Früchte vom Pilz befallen, sind sie ungeniessbar.

Infizierte Bäume müssen relativ aufwendig gepflegt werden: Das Laub und auch betroffene Früchte sind zu entfernen, und weil auch junge Triebe erkranken, ist eine Beschneidung nötig. Häufig muss auch zu Fungiziden gegriffen werden. 



Sorte bald zu kaufen

Die oben beschriebenen Probleme hat man mit dem Exemplar aus Gyrenbad nicht – und das, obwohl es direkt neben einem Quittenbaum steht, der regelmässig von der «Blattbräune» heimgesucht wird. Man habe den Baum drei Jahre in Folge beobachtet, erklärte Klaus Gersbach von Fructus dem «Tages-Anzeiger», und der Baum sei «offensichtlich weitgehend robust gegen die Quittenblattbräune».

Die widerstandsfähige Sorte, inzwischen offiziell als «Gyrenbader Quitte» bezeichnet, wird nun durch Zucht vermehrt und soll bereits in wenigen Jahren in Baumschulen käuflich zu erwerben sein.

Bilder aus der Schweiz
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