Ressourcenverbrauch Ab heute lebt die Menschheit auf Pump 

SDA

29.7.2021 - 09:00

Die Menschheit hat heute bereits die Ressourcen fürs ganze Jahr aufgebraucht – unter anderem auch bereits das Kontingent am Klimagas Kohlendioxid ausgeschöpft.  (Symbolbild)
Die Menschheit hat heute bereits die Ressourcen fürs ganze Jahr aufgebraucht – unter anderem auch bereits das Kontingent am Klimagas Kohlendioxid ausgeschöpft.  (Symbolbild)
Bild: dpa

Heute ist Earth Overshoot Day. Das heisst, die Jahresproduktion an erneuerbaren Ressourcen ist aufgebraucht – und zwar bereits fünf Monate vor Jahresende. 2020 hielten die «Vorräte» wegen des Lockdowns fast einen Monat länger. Nun folgt der Rückfall in alte Gewohnheiten.

29.7.2021 - 09:00

Die Menschheit hat bereits jetzt mehr Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgegeben, als die Ozeane und Wälder während eines ganzen Jahres imstande sind aufzunehmen. Es wurden mehr Fische aus den Meeren und Flüssen entnommen, als junge nachgeboren werden und mehr Holz gerodet, als innerhalb eines Jahres nachwachsen kann.

Die Schweiz geht sogar noch verschwenderischer um mit dem, was die Natur produziert: Hier war schon am 11. Mai Overshoot Day. Das heisst die nachhaltige Jahresration war bereits nach 131 Tagen aufgebraucht, die restlichen 234 Tage des Jahres lebt die Schweiz ressourcenmässig auf Pump – ohne Aussicht auf Rückzahlung.

Am Donnerstag hat die Menschheit ihre Jahres-Ration an erneuerbaren Energien aufgebraucht, die restlichen 155 Tage wird Raubbau betrieben. Während die Welt 1,7 Planeten benötigt, um den Konsum der Bewohner zu decken, benötigt die Schweiz sogar mehr als 4 davon (Grafik: Keystone-SDA).
Am Donnerstag hat die Menschheit ihre Jahres-Ration an erneuerbaren Energien aufgebraucht, die restlichen 155 Tage wird Raubbau betrieben. Während die Welt 1,7 Planeten benötigt, um den Konsum der Bewohner zu decken, benötigt die Schweiz sogar mehr als 4 davon (Grafik: Keystone-SDA).
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Würde die gesamte Weltbevölkerung wie Herr und Frau Schweizer leben, würden 4,4 Planeten jährlich benötigen, mahnt der WWF Schweiz in einer Mitteilung vom Mittwoch. «Schweizerinnen und Schweizer fliegen überdurchschnittlich viel, heizen vor allem mit Öl und Gas und werfen noch über einen Drittel der Lebensmittel fort.»

Jeder kann etwas tun

Vor einem Jahr fiel der Erdüberlastungstag pandemiebedingt erst auf den 22. August. 2019 war er schon am 26. Juli erreicht – ähnlich wie dieses Jahr. Mit 61 Prozent des ökologischen Fussabdrucks der Weltbevölkerung schlagen die Treibhausgasemissionen besonders negativ Buche. Gleichzeitig wird Raubbau betrieben an Wäldern, welche die Treibhausgase speichern. Vor allem der Amazonas-Regenwald wird im Rekordtempo zerstört. Allein im Mai ist er um eine Fläche geschrumpft, die etwa derjenigen des Kantons Schwyz entspricht.

Der WWF Schweiz hat aus Anlass des Erdüberlastungstag zehn Tipps veröffentlicht, wie man die Umwelt schützen kann: Ferien in der Schweiz machen, ÖV nutzen, Fleischkonsum reduzieren, keine Lebensmittel verschwenden, Fast Fashion meiden, Ökostrom nutzen und grün abstimmen und wählen, lauten einige der Vorschläge.

Wer wissen will, wo das eigene Einsparpotenzial am grössten ist, kann seinen ökologischen Fussabdruck auf dem Footprint-Rechner überprüfen und Gewohnheiten anpassen.

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